Kreiswohnbau plant neues Mini-Viertel
An der Breslauer Straße/Ecke Königsberger Straße sollen eine weitere Wohnanlage und vier Einfamilienhäuser entstehen
Sarstedt (abu). Auf der Grünfläche zwischen Breslauer und Liegnitzer Straße sollen in den nächsten Jahren vier Einfamilienhäuser und eine Wohnanlage mit 25 Eigentumswohnungen entstehen. Das hat die Kreiswohnbau als Besitzer der rund 5700 Quadratmeter großen Areals gestern erklärt. Das Unternehmen will grob geschätzt 3 Millionen Euro investieren und die Häuser und Wohnungen danach verkaufen.
Auslöser für die Pläne war der große Erfolg mit dem Bauprojekt „Argentum“ an der Hildesheimer Straße (diese Zeitung berichtete). Wie Kreiswohnbau-Geschäftsführer Matthias Kaufmann gestern erklärte, sind 23 der 25 dort geplanten Wohnungen bereits vermietet – obwohl bisher nur ein Bauschild auf dem Gelände steht und die Wohnungen erst in einem Jahr bezugsfertig sind.
„Die Nachfrage nach seniorengerechten Wohnungen ist größer als das Angebot, gerade auch in Sarstedt“, hat Kaufmann daraus geschlossen. Deshalb wolle die Kreiswohnbau gleich noch so ein Projekt starten. „Diesmal wollen wir allerdings nur bauen und dann die Eigentumswohnungen verkaufen“, sagt der Geschäftsführer. „Für dieses Modell hatten wir schon verschiedentlich Anfragen potenzieller Käufer.“
Damit rückte eine Fläche wieder in den Blickpunkt, von der die Kreiswohnbau zunächst nicht so genau zu wissen schien, was sie damit anfangen sollte: Das Gelände zwischen Breslauer, Königsberger und Liegnitzer Straße. Seit den 50er-Jahren hatten dort zwei Wohnblocks mit je 27 aus heutiger Sicht kleinen und spartanischen Wohnungen gestanden, zudem ein Kiosk. 2007 ließ das Unternehmen den Wohnblock an der Breslauer Straße schließlich abreißen, 2009 folgte das Bauwerk an der Liegnitzer Straße. Seither harrt das Areal als kleiner Park neuen Bau-Ideen.
Zwischenzeitlich wollte die Kreiswohnbau dort einen Supermarkt ansiedeln – was am Bebauungsplan scheiterte – oder das Areal für rund 600000 Euro verkaufen – was an mangelnden Interessenten scheiterte. Inzwischen wirkt Kaufmann ganz froh, dass diese Pläne nicht aufgegangen sind. Denn für das neue Konzept liegt das Grundstück nahe an Wendeschleife, Busbahnhof und Innenstadt perfekt.
Der konkrete Plan sieht vor, ein zweistöckiges Haus mit insgesamt 25 Wohnungen zwischen 60 und 70 Quadratmetern Grundfläche zu errichten, wobei auf der höheren, der Breslauer Straße zugewandten Seite eine „Tiefgarage“ ins Erdreich gegraben werden soll. Die läge dann auf einer Höhe mit den fünf Wohnungen im Erdgeschoss. Auf beide Komplexe zusammen würden dann noch zwei weitere Geschosse mit jeweils zehn Wohnungen gebaut.
Auf der Nordseite des Areals sehen die Pläne der Kreiswohnbau vier Einfamilienhäuser vor. Zwischen der Wohnanlage und diesen Häusern soll eine Stichstraße von der Liegnitzer Straße aus die gesamte Fläche erschließen – mit einem Wendehammer am Ende.
Es wäre die zweite große Neubau-Investition der Kreiswohnbau in Sarstedt binnen kurzer Zeit. Für die Wohnanlage an der Hildesheimer Straße will das Unternehmen rund 3,5 Millionen Euro ausgeben, den Mietern dort mit Hilfe der Johanniter auch Service und Betreuung anbieten. „Sarstedt ist ein sehr wichtiger Markt für uns, wir reagieren dort auf die Nachfrage“, betonte Kaufmann gestern.
Wann an der Breslauer Straße wieder die Bauarbeiter anrücken und die Bagger rollen, ist noch unklar.
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 19. Juli 2012