Kaserne fällt für neues Stadtviertel
Auf dem Mackensen-Areal laufen Abrissarbeiten / Ab 2018 kann neu gebaut werden
Von Rebecca Hürter
Hildesheim. Auf dem Mackensen- Areal ist ein 45 Tonnen schwerer Bagger im Einsatz: Die Abrissarbeiten für das Kantinengebäude und das Mannschaftsgebäude des ehemaligen Kasernengeländes haben begonnen. In den kommenden Jahren soll hier ein neues Wohnviertel entstehen, das an die Oststadt angrenzt. Das 11,8 Hektar große Areal soll nach Angaben der Stadt Platz für insgesamt rund 600 Wohneinheiten bieten.
Doch es ist noch ein langer Weg, bevor auf dem Gelände neues Leben einziehen kann. Zurzeit werden die beiden Gebäude von der Abbruchfirma geräumt und entkernt. Ende Juli sollen die Abrissarbeiten nach Angaben der Stadt abgeschlossen sein. Danach werden die Grundstücke erschlossen. Auf den ersten Bauflächen können nach Plan ab August 2018 die ersten Gebäude in die Höhe wachsen.
Schon im Herbst will die Stadt damit anfangen, die Bauflächen zu vermarkten. Auftakt dafür ist eine Informationsveranstaltung, in der die Grundlagen der Vermarktung und des zeitlichen Ablaufs vorgestellt werden. Bei der Vermarktung wird vor allem darauf geachtet, dass auf dem Gelände viele verschiedene Menschen nebeneinander wohnen: 15 Prozent der Gesamtfläche sollen nach Angaben von Helge Miethe, dem Pressesprecher der Stadt, für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden. 10 Prozent seien für andere Formen wie beispielsweise seniorengerechtes Wohnen und Service-Wohnen vorgesehen.
Nicht alle Bauwerke auf dem ehemaligen Kasernengelände müssen für das neue Viertel weichen: Die beiden Gebäude, die an die Senator- Braun-Allee angrenzen, bleiben nach Angaben von Detlef Brüner aus dem Fachbereich Stadtplanung und Stadtentwicklung erhalten. Sie sollen in das neue Konzept integriert werden und die Identität prägen. „Die Erdgeschosse sind für Dienstleistungsunternehmen vorgesehen“, erzählt Brüner.
Denn das Mackensen-Areal soll nicht nur Raum zum Wohnen bieten: Einige Gewerbe-, Dienstleistungs- und Nahversorgungsangebote sind eingeplant. Zudem soll durch viele Grünflächen und verkehrsberuhigte öffentliche Räume genug Platz zur Naherholung bleiben. Was mit den oberen Stockwerken der erhaltenen Kasernen-Gebäude geschieht, ist nach Angaben von Brüner noch unklar.
Die Planskizze für die Bebauung sieht vor, dass neben den Bauwerken an der Senator-Braun-Allee fünf aneinandergereihte Mehrfamilienkomplexe mit großen Innenhöfen geschaffen werden. Dort laufen gerade die Abrissarbeiten. Die Wohnungen schließen im Westen an einen Grünbereich und den zentralen Quartierplatz mit zahlreichen Geschäften an. Daneben sollen drei weitere Wohnblöcke gebaut werden. Auch entlang der Bahngleise wohnen künftig laut Plan Menschen in kleineren Baugruppen. Für einige der Wohnanlagen sind Tiefgaragen vorgesehen. Zwischen den Neubauten und der Brauerei im Süden soll eine Parkanlage entstehen.
24 Gebäude standen einst auf dem Mackensen- Areal. Letzter Hausherr war – mehr als vier Jahrzehnte lang – die Panzergrenadierbrigade 1. Sie verließ die Kaserne im Jahr 2007. 2012 kaufte die Stadt das Gelände für 2,2 Millionen Euro. Dafür bekam sie Städtebaufördermittel.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 12. Mai 2017