12. Mai 2017

Kaserne fällt für neues Stadtviertel

Auf dem Mackensen-Areal laufen Abrissarbeiten / Ab 2018 kann neu gebaut werden

Von Rebec­ca Hürter

Hil­des­heim. Auf dem Macken­sen- Are­al ist ein 45 Ton­nen schwe­rer Bag­ger im Ein­satz: Die Abriss­ar­bei­ten für das Kan­ti­nen­ge­bäu­de und das Mann­schafts­ge­bäu­de des ehe­ma­li­gen Kaser­nen­ge­län­des haben begon­nen. In den kom­men­den Jah­ren soll hier ein neu­es Wohn­vier­tel ent­ste­hen, das an die Ost­stadt angrenzt. Das 11,8 Hekt­ar gro­ße Are­al soll nach Anga­ben der Stadt Platz für ins­ge­samt rund 600 Wohn­ein­hei­ten bieten.

 

Doch es ist noch ein lan­ger Weg, bevor auf dem Gelän­de neu­es Leben ein­zie­hen kann. Zur­zeit wer­den die bei­den Gebäu­de von der Abbruch­fir­ma geräumt und ent­kernt. Ende Juli sol­len die Abriss­ar­bei­ten nach Anga­ben der Stadt abge­schlos­sen sein. Danach wer­den die Grund­stü­cke erschlos­sen. Auf den ers­ten Bau­flä­chen kön­nen nach Plan ab August 2018 die ers­ten Gebäu­de in die Höhe wachsen.

 

Schon im Herbst will die Stadt damit anfan­gen, die Bau­flä­chen zu ver­mark­ten. Auf­takt dafür ist eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung, in der die Grund­la­gen der Ver­mark­tung und des zeit­li­chen Ablaufs vor­ge­stellt wer­den. Bei der Ver­mark­tung wird vor allem dar­auf geach­tet, dass auf dem Gelän­de vie­le ver­schie­de­ne Men­schen neben­ein­an­der woh­nen: 15 Pro­zent der Gesamt­flä­che sol­len nach Anga­ben von Hel­ge Mie­the, dem Pres­se­spre­cher der Stadt, für den sozia­len Woh­nungs­bau genutzt wer­den. 10 Pro­zent sei­en für ande­re For­men wie bei­spiels­wei­se senio­ren­ge­rech­tes Woh­nen und Ser­vice-Woh­nen vorgesehen.

 

Nicht alle Bau­wer­ke auf dem ehe­ma­li­gen Kaser­nen­ge­län­de müs­sen für das neue Vier­tel wei­chen: Die bei­den Gebäu­de, die an die Sena­tor- Braun-Allee angren­zen, blei­ben nach Anga­ben von Det­lef Brü­ner aus dem Fach­be­reich Stadt­pla­nung und Stadt­ent­wick­lung erhal­ten. Sie sol­len in das neue Kon­zept inte­griert wer­den und die Iden­ti­tät prä­gen. „Die Erd­ge­schos­se sind für Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men vor­ge­se­hen“, erzählt Brüner.

 

Denn das Macken­sen-Are­al soll nicht nur Raum zum Woh­nen bie­ten: Eini­ge Gewer­be-, Dienst­leis­tungs- und Nah­ver­sor­gungs­an­ge­bo­te sind ein­ge­plant. Zudem soll durch vie­le Grün­flä­chen und ver­kehrs­be­ru­hig­te öffent­li­che Räu­me genug Platz zur Nah­erho­lung blei­ben. Was mit den obe­ren Stock­wer­ken der erhal­te­nen Kaser­nen-Gebäu­de geschieht, ist nach Anga­ben von Brü­ner noch unklar.

 

Die Plan­skiz­ze für die Bebau­ung sieht vor, dass neben den Bau­wer­ken an der Sena­tor-Braun-Allee fünf anein­an­der­ge­reih­te Mehr­fa­mi­li­en­kom­ple­xe mit gro­ßen Innen­hö­fen geschaf­fen wer­den. Dort lau­fen gera­de die Abriss­ar­bei­ten. Die Woh­nun­gen schlie­ßen im Wes­ten an einen Grün­be­reich und den zen­tra­len Quar­tier­platz mit zahl­rei­chen Geschäf­ten an. Dane­ben sol­len drei wei­te­re Wohn­blö­cke gebaut wer­den. Auch ent­lang der Bahn­glei­se woh­nen künf­tig laut Plan Men­schen in klei­ne­ren Bau­grup­pen. Für eini­ge der Wohn­an­la­gen sind Tief­ga­ra­gen vor­ge­se­hen. Zwi­schen den Neu­bau­ten und der Braue­rei im Süden soll eine Park­an­la­ge entstehen.

 

24 Gebäude standen einst auf dem Mackensen- Areal. Letzter Hausherr war – mehr als vier Jahrzehnte lang – die Panzergrenadierbrigade 1. Sie verließ die Kaserne im Jahr 2007. 2012 kaufte die Stadt das Gelände für 2,2 Millionen Euro. Dafür bekam sie Städtebaufördermittel.

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 12. Mai 2017

Veröffentlicht unter 2017