Bestens aufgestellt für die Zukunft – Umzug nach über 60 Jahren
Neuer Name - neues Logo - neue Anschrift: Kreiswohnbau heißt jetzt kwg! Kaiserstr. 15, 31134 Hildesheim
Seit fast 70 Jahren errichtet die kwg Kreiswohnbaugesellschaft Hildesheim mbh für andere das neue Zuhause. Jetzt hat sie auch erfolgreich an einer modernen Firmenzentrale für das eigene Unternehmen gebaut: Am Donnerstag konnte das neue Domizil in der ehemaligen Kreisverwaltung an der Kaiserstraße 15, nur einen Steinwurf vom bisherigen Standort in der Kaiserstraße 21 entfernt, im Beisein vieler prominenter Gäste offiziell eingeweiht werden.
Bereits 2009 hatte die Baugesellschaft das geschichtsträchtige Gebäude vom Landkreis übernommen. Von hier aus waren fast vier Jahrzehnte dessen Geschicke gesteuert worden, bevor das jetzige Kreishaus 1989 in der Bischof-Janssen-Straße entstand. Zunächst vermietete die kwg Hildesheim Erdgeschoss und die beiden darüber liegenden Etagen mit insgesamt 1800 Quadratmetern Bürofläche komplett an das Jobcenter, Geschäftsführer Matthias Kaufmann liebäugelte allerdings längst selbst mit einem neuen Firmensitz an dieser Stelle – und zwar im 600 Quadratmeter großen Dachgeschoss. Denn Kaufmann war mit den Gegebenheiten in der Kaiserstraße 21 alles andere als zufrieden. Die Büros der Mitarbeiter erstreckten sich auf 550 Quadratmetern über vier Etagen, keine davon barrierefrei zu erreichen. „Wir haben keinen behindertengerechten Zugang, was für ein Wohnungsbauunternehmen, wo auch Mütter mit Kinderwagen oder Senioren mit Rollatoren hinkommen, sehr ungünstig ist“, sagte Kaufmann seinerzeit.
Das starke Wachstum und eine geänderte Organisation des größten Wohnbauunternehmens im Landkreis sowie die Straffung der Aufgabenbereiche waren weiter Gründe, die die Umzugspläne zur beschlossenen Sache machten. In den neuen Räumen sind alle 23 Hildesheimer Mitarbeiter jetzt auf einer Ebene ansässig, was für besonders transparente Arbeitsabläufe sorgt. „Als die kwg Hildesheim das alte Verwaltungsgebäude 1954 bezog, gehörten ihr 1300 Wohnungen, heute sind es mehr als 4000“, sagte Matthias Kaufmann anlässlich des Richtfestes im Juli des vergangenen Jahres. Und er nannte auch den Grund, warum man relativ viel Geld in ein Bestandsgebäude investiere und nicht etwa auf der „grünen Wiese“ baue: „Unser Unternehmen gehört einfach mitten in die Kreisstadt!“
Lohnende Investitionen in ein zeitgemäßes Bürogebäude
Um aus dem ehemaligen Kreishaus ein modernes Bürogebäude zu machen, musste viel Geld in die Hand genommen werden, der Zahn der Zeit hatte nicht unerheblich an den alten Gemäuern genagt: Der älteste Teil des Gebäudes, das Zugänge sowohl von der Kaiserstraße als auch von der Speicherstraße hat, stammt aus der Zeit um 1910. 1928, 1938 und 1952 wurde es erweitert. Im ersten Bauabschnitt, den sich die kwg Hildesheim 1,5 Millionen Euro kosten ließ, musste der Untergrund, der für die vielen Risse im Gebäude verantwortlich war, verfestigt werden. Massive Setzungsschäden hatten zu diesen vielen Rissen geführt, die besonders zwischen den Anbauten des Ursprungsgebäudes aus den 1920er Jahren und dem Gebäudetrakt aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts deutlich zu sehen waren. Der Untergrund wurde dazu mit einer speziellen Emulsion mit Hochdruck unterpresst und so stabilisiert. Das allein habe mit rund 250 000 Euro zu Buche geschlagen, erklärt Matthias Kaufmann. Ein weiterer Sanierungsschwerpunkt waren verschiedene größere Brandschutzmaßnahmen hinsichtlich der Treppenhäuser und der Abschottung. So wurde ein altes Treppenhaus komplett zugebaut, ein neues als zusätzlicher Fluchtweg an anderer Stelle hochgetrieben. Darüber hinaus erhielten die Flure mehrere Brandschutztüren, um den neuen gesetzlichen Bestimmungen zu genügen. Auch ein moderner, gläserner Fahrstuhl mit LED-Lichtband wurde installiert. Alle Etagen sind seither barrierefrei zu erreichen – auch der Keller mit einer Nutzfläche von 400 Quadratmetern samt Tresorraum (ca. 60 Quadratmeter). „Die Sanierungsarbeiten waren umfangreicher als ursprünglich gedacht, zumal es für das Jobcenter keine Ausweichmöglichkeiten gab und der Betrieb trotzdem weitergehen musste“, erinnert sich Kaufmann.
Nach dem Umzug des Jobcenters in den Hohen Weg im März 2016 konnte der nächste Schritt in Angriff genommen werden. Rund 3,5 Millionen Euro flossen in die Sanierungsmaßnahmen, mit denen im April des vergangenen Jahres begonnen wurde. Vor allem im Dachgeschoss haben die Handwerker ganze Arbeit geleistet. Dafür wurde das oberste Stockwerk angehoben, etwas zurückgesetzt und mit einem Flachdach versehen, die winzigen Dachgauben wurden gegen breite Fensterfronten ausgetauscht. Auch die Dachterrasse wurde rundläufig wieder hergestellt.
Außerdem wurde die Fassade neu gestaltet, unter anderem mit einem Kunststeinbehang im Sockelbereich. Darüber hinaus wurden die Flächen im ersten und zweiten Obergeschoss modernisiert und der Innenhof aufgewertet. Stellplätze wurden ebenfalls geschaffen.
Fast alle Flächen im ehemaligen Kreishaus sind inzwischen wieder vermietet: an die Wirtschaftsförderungs- Gesellschaft Hi-Reg, die Klimaschutzagentur Hildesheim- Peine und an den Kulturbereich des Landkreises. An den Räumen im Erdgeschoss zeigt sich eine Arztpraxis interessiert. Und ab sofort ist nun endlich auch die kwg Kreiswohnbaugesellschaft Hildesheim mbh, die pünktlich zur Einweihung ihrer neuen Zentrale ihren neuen Namen und ihr neues Logo präsentiert, am neuen Standort hoch oben im lichtdurchfluteten modernen Dachgeschoss in der Kaiserstraße 15 zu erreichen – selbstverständlich barrierefrei. ra
Info
Die kwg Kreiswohnbaugesellschaft Hildesheim mbh ist ein kommunales Wohnungsunternehmen, das für bezahlbaren und modernen Wohnraum sorgt. 4100 Wohn- und Gewerbeobjekte – von der Rettungswache bis zur Schule – zählen zum Bestand. Weitere 600 Wohnungen werden für Dritte verwaltet.
Seit fast 70 Jahren arbeitet die kwg Hildesheim kundenorientiert, nachhaltig, zielgruppenorientiert und erfolgreich in der Immobilienwirtschaft. Mit seinen sozialen Dienstleistungen und den eigenen Projektentwicklungen trägt das Unternehmen zur Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der kinder- und familienfreundlichen Region Hildesheim bei. Die 40 Mitarbeiter/innen und sechs Auszubildenden der kwg sind sich ihrer sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Verantwortung immer bewusst.
Im vergangenen Jahr hat die kwg Hildesheim erneut überdurchschnittlich in ihren Bestand investiert, 53 Prozent der Mieteinnahmen wieder in die Immobilien gesteckt. Die Aufwendungen für Modernisierung und Instandhaltung betrugen im Mittel 32 Euro pro Quadratmeter. Die baulichen Verbesserungen kommen Mietern, den kommunalen Gesellschaftern und der Gesellschaft selbst zugute. So wurden vor allem Vorstellbalkone errichtet, Bäder modernisiert und Gebäude energetisch saniert.
Die Bauarbeiten gehen auch in diesem Jahr weiter: Ausgaben von 18 Millionen Euro für diverse Projekte sind geplant, darunter weitere Argentum-Einrichtungen in Algermissen und Holle sowie der Bau eines neuen Hochhauses in Sarstedt.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 08. April 2017 (Sonderveröffentlichung)