In Sachen Argentum geht es weiter
Das Großprojekt ist jetzt vertraglich unter Dach und Fach / Service-Wohnanlage soll im Frühjahr 2018 fertig sein
Von Mareike Ehlers
ELZE. In Sachen Argentum ist die Stadt Elze mit dem Großprojekt einen entscheidenden Schritt weiter: Gestern Nachmittag haben Bürgermeister Rolf Pfeiffer und Geschäftsführer Matthias Kaufmann von der Kreiswohnbau Hildesheim (KWB) nun das letzte und wesentliche Vertragswerk im Elzer Rathaus unterzeichnet. Damit ist das zukunftsweisende und sechs Millionen Euro schwere Projekt für die Stadt Elze unter Dach und Fach, so dass die Realisierung in Angriff genommen werden kann.
In Elzes Innenstadt an der Königsberger Straße / Ecke Hauptstraße soll auf einem rund 2 200 Quadratmeter großen Grundstück in den nächsten eineinhalb Jahren das sogenannte Argentum mit rund 2 800 Quadratmetern Geschossfläche entstehen. Wie berichtet, hat sich die Stadt Elze für das Mammutprojekt die Kreiswohnbau Hildesheim ins Boot geholt. Die investiert in der Saalestadt mehr als sechs Millionen Euro in das Vorhaben – und geht neu in der Saalestadt mit dem Argentum an den Start. In Sarstedt und Bad Salzdetfurth hat die KWB bereits insgesamt drei der Einrichtungen gebaut. Nun sollen auch in Elze die Bagger anrollen.
„Heute ist es einer der letzten und wesentlichen Verträge, um unser Bauvorhaben zu verwirklichen“, erläuterte Bürgermeister Rolf Pfeiffer. Vorangegangen waren in der Vergangenheit zunächst zwei Grundstücksverträge sowie ein Ordnungsmaßnahmenvertrag. In dem Durchführungsvertrag jetzt sei indes das konkrete Vorhaben und der Zeitrahmen geregelt. Eineinhalb Jahre soll es dauern, bis das Argentum steht und eingeweiht werden kann. „Wir möchten noch diesen Herbst mit dem Abriss der entsprechenden Gebäude beginnen und mit dem Bau des Argentums dann im Frühjahr 2018 fertig sein“, berichtete KWB-Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Dass man für ein Projekt dieser Größenordnung gut drei Jahre in Gesprächen und Verhandlungen gestanden habe, sei normal. Immerhin werde nicht mehr wie früher ins „Grüne“ gebaut, sondern direkt in die Innenstadt, was etwaige Angelegenheiten im Vorfeld schwieriger gestalte. Nun sei aber alles unter Dach und Fach und sämtliche Fragen und mögliche Probleme rund um das Argentum intensiv und vernünftig angegangen worden. „Es ist ein richtig gutes Ergebnis, weil die Stadt mit uns so partnerschaftlich zusammengearbeitet hat“, resümiert Kaufmann zufrieden.
Das Konzept der Kreiswohnbau zielt mit dem Argentum-Konzept auf barrierefreies Wohnen im Alter in unmittelbarer Nähe des Zentrums ab, bei dem diverse Erledigungen auf kürzestem Wege erfolgen können. Kurzum: Es handelt sich um eine Service-Wohnanlage im mittleren bis gehobenen Preissegment mit 17 Zwei- und Dreizimmerwohnungen. Gut 70 bis 80 Prozent der Wohnungen seien aktuell weg, wer noch Interesse hat, habe in jedem Fall noch Chancen.
Im Vergleich zu den anderen Einrichtungen sieht das Konzept in Elze allerdings deutlich mehr gewerbliche Dienstleister vor, die im Erdgeschoss an der Hauptstraße ihren Platz finden werden, erläutert Kaufmann. Neben der Sparkasse als Ankermieter werde ein ansässiger Frisör aus Elze im Argentum ein Geschäft betreiben, mit denen Vorverträge gemacht wurden. Darüber hinaus habe man mit Helios einen Vorvertrag geschlossen, die mit einem medizinischen Versorgungszentrum das Argentum ergänzen werden. Ferner werde es im ersten Obergeschoss eine Tagespflege mit 15 Plätzen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) geben, fasst Kaufmann kurz zusammen, was das Argentum insgesamt zu bieten hat. „Wir versprechen uns davon eine Revitalisierung der Kernstädte und wollen die Menschen an Dienstleistungen heranführen“, erläutert Kaufmann das allgemeine Argentum-Konzept. In Elze sei es zudem ein Beitrag für den geplanten Stadtumbau – sprich der erste große Baustein, der dazugehört.
„Ja, wir können jetzt in den richtig großen Umbau der Stadt einsteigen und mit unserem Argentum beginnen“, pflichtete Pfeiffer erfreut bei. Allerdings müsste dazu im Vorfeld auch ein erheblicher Teil an Gebäuden zunächst abgerissen werden, um schließlich das Bauobjekt am besagten Platz errichten zu können.
Apropos: Im Rahmen einer Bedarfsanalyse sei weiterer Bedarf an barrierefreiem Wohnen beziehungsweise Wohnen im Alter festgestellt worden. Möglicherweise würde die Kreiswohnbau in Elze darüber hinaus noch ein anderes Wohn-Konzept, das es so bisher in der Form noch nicht gibt, realisieren – und zwar eine Anlage im Marktsegment, die vom Preis und der Qualität sozusagen eine Etage unter dem Argentum liege.
Momentan würden diesbezüglich Gespräche laufen, verrieten Kaufmann und Pfeiffer am Rande. Noch sei aber nichts spruchreif, betonten sie.
Quelle: Leine-Deister-Zeitung, 19. August 2016