25. Mai 2018

40 neue Wohnungen in der Sarstedter Innenstadt?

Kreiswohnbau würde gerne ehemaliges Bauhofgelände an der Bleekstraße bebauen / Architektenentwurf sieht auch sozialen Wohnungsbau vor

Mehr Wohn­raum durch Innen­stadt­ver­dich­tung: So sieht das Sie­ger-Modell des Archi­tek­ten­wett­be­werbs aus. FOTO: HÜBNER

Von Vik­to­ria Hübner

Sar­stedt. Noch ist es nur eine Idee: Die Kreis­wohn­bau­ge­sell­schaft Hil­des­heim (kwg) hat am Mitt­woch­abend dem Sar­sted­ter Stadt­ent­wick­lungs­aus­schuss einen preis­ge­krön­ten Archi­tek­ten­ent­wurf vor­ge­legt, wie das ehe­ma­li­ge Bau­hof­ge­län­de an der Bleek­stra­ße aus sei­nem Dorn­rös­chen­schlaf geris­sen wer­den könn­te. Wäh­rend das Feu­er­wehr­haus auf dem 5600 Qua­drat­me­ter gro­ßen Grund­stück in sei­nen Grund­zü­gen erhal­ten blei­ben soll, sol­len dem gegen­über in vier Gebäu­de­ku­ben 40 Miet­woh­nun­gen ent­ste­hen. Der Plan: ein Mix aus öffent­lich geför­der­ten und frei finan­zier­ten Appar­te­ments. Das Vor­ha­ben stieß bei den Mit­glie­dern auf offe­ne Ohren. Wohn­raum in Sar­stedt ist knapp, gehört die Klein­stadt zu Han­no­vers Speck­gür­tel und ist dem­entspre­chend im Fokus von poten­zi­el­len Häus­le­bau­ern und Mietern.

 

Der­zeit ist das Are­al im Bauch der Stadt im Flä­chen­nut­zungs­plan als inner­ört­li­ches Misch­ge­biet aus­ge­wie­sen. In der Nach­bar­schaft fin­den sich über­wie­gend Ein- und Zwei-Fami­li­en-Häu­ser. „Der Bereich ist stark vom The­ma Woh­nen geprägt“, sag­te kwg-Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kauf­mann. Daher sei der Bau­hof dort zuletzt auch eher ein Fremd­kör­per gewe­sen. Einen Bebau­ungs­plan gibt es nicht, dafür liegt das Gebiet teils im Überschwemmungsgebiet.

 

Kauf­mann, der sich selbst als Fan des orts­bild­prä­gen­den Ex-Feu­er­wehr­ge­bäu­des bezeich­net, will die gro­ße, eben­erdi­ge Immo­bi­lie erhal­ten. Ihm schwebt als Nut­zung eine wohn­be­glei­ten­de Dienst­leis­tung wie eine Tages­pfle­ge oder Sozi­al­sta­ti­on vor. Wei­ter­hin sieht der Ent­wurf vier bar­rie­re­freie, kon­ven­tio­nell gemau­er­te Gebäu­de­ku­ben vor, kom­bi­niert mit Lau­ben­gän­gen und Bal­ko­nen in Leicht- oder Stahl­bau­wei­se. Die Gebäu­de sol­len in drei­ge­schos­si­ger Bau­wei­se mit Sat­tel­dach wach­sen, grup­piert um einen halb­öf­fent­li­chen Bereich, der frei von Auto­ver­kehr sein soll.

 

Drin­nen ent­steht ein Woh­nungs­mix, der sechs Ein-, 18 Zwei-, 15 Drei- und eine Fünf-Zim­mer-WG-Woh­nung vor­sieht. „60 Pro­zent sind klei­ne­re Woh­nun­gen“, sagt Kauf­mann und erklärt die­se Ent­schei­dung mit dem „Trend zur Sin­gu­la­ri­sie­rung“. Die Haus­hal­te wür­den klei­ner, die Kopf­zahl lie­ge unter zwei. Wäh­rend der eine Wohn­kom­plex, so der Wunsch, von den Miet­par­tei­en frei finan­ziert wer­den soll, gilt bei dem ande­ren eine gede­ckel­te Mie­te. Vor­aus­set­zung für den Ein­zug ist ein soge­nann­ter Berech­ti­gungs­schein. Der Miet­preis liegt dann bei 5,60 oder 7 Euro pro Quadratmeter.

 

Nach Kauf­manns Schät­zun­gen wird das Bau­pro­jekt etwa 8,9 Mil­lio­nen Euro brut­to kos­ten, wobei 8,1 Mil­lio­nen Euro auf den Neu­bau der Woh­nun­gen fal­len, der Rest auf den Umbau des ehe­ma­li­gen Feu­er­wehr­ge­bäu­des. Nicht ent­hal­ten sind die Kos­ten für den Erwerb des städ­ti­schen Grund­stücks und die soge­nann­te Baufeldfreimachung.

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 25. Mai 2018

Veröffentlicht unter 2018