Zwei Schulen unter einem Dach: Gebäude wird von Kreiswohnbau fit gemacht
Zum neuen Schuljahr heißt es am Sothenberg in Bad Salzdetfurth: zwei Schulen unter einem Dach. „Es läuft alles im Zeitplan“, freut sich Bauingenieur Heiko Kollien. Damit kann der Umzug der Grundschule an den Sothenberg wie geplant in den Sommerferien über die Bühne gehen. In dem Gebäude, wo bisher nur die Förderschüler Deutsch oder Mathe büffelten, waren in den vergangenen Monaten zahlreiche Handwerker damit beschäftigt, die Räume auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Auch eine Reihe energetischer Sanierungsmaßnahmen wie eine moderne Wärmedämmung oder ein Austausch von Fenstern auf den neuesten Standard standen mit auf der langen Liste. Die zentrale Gasheizungsanlage wurde zudem an die aktuellen Erfordernisse angepasst.
Ende 2012 hatte die Kreiswohnbau Hildesheim das Gebäude vom Landkreis Hildesheim erworben. Es war ursprünglich für 500 Förderschüler konzipiert. Doch zuletzt lernten nur noch 120 Jungen und Mädchen in den Räumen. Gut zwei Kilometer entfernt sorgte die Grundschule für Unmut im Rathaus. Die Gebäude befinden sich in einem schlechten Zustand. Dazu war der gesamte Schulkomplex in Relation zu der Schülerzahl einfach zu groß geworden. Nicht zu vergessen sind die sehr hohen Unterhaltungskosten. Aus der Problematik entwickelten sich zahlreiche Gespräche zwischen der Kreiswohnbau, der Stadt und dem Landkreis als Träger der Förderschule. „Wir haben letztlich unsere Kompetenz in Sachen Immobilien eingebracht“, erklärt Kreiswohnbau-Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Schließlich machte das Modell der Unterbringung beider Schulen am Sothenberg das Rennen.
Nach dem heutigen Stand der Dinge werden 45 Prozent von der Grundschule und 55 Prozent von der Förderschule genutzt. Doch das müssen keine endgültigen Werte sein. Im Rahmen der Inklusion könne sich das Verhältnis noch ändern. Die Stadt Bad Salzdetfurth ist um eine langfristige Lösung bemüht gewesen. Die Grundschule sollte es auch in Sachen energetischer Sanierung mit einem Neubau aufnehmen können, lautete eine Vorgabe. Welche Richtung die Politik mit den Förderschulen einschlägt, bleibt zunächst abzuwarten. Ganz neue Strukturen sind da nicht ausgeschlossen „So haben wir unterschiedliche Planungen aufgenommen, mit der Stadt wurde ein langfristiger Mietvertrag über 29 Jahre abgeschlossen. Daher haben wir entsprechend tief in die Struktur eingegriffen“, erläutert Matthias Kaufmann. Bei der Förderschule wurde der Fokus auf den Brandschutz und die Fenster gelegt. Energetische Maßnahmen standen nicht im Vordergrund. Das Investitionsvolumen liegt bei der Grundschule bei 1,6 Millionen Euro. Auf die Förderschule entfallen 540 000 Euro.
Damit alles planmäßig über die Bühne gehen kann, mussten verschiedene Umzüge organisiert werden. Die Förderschule zog in den Bereich der künftigen Grundschule, damit von März bis November in dem Areal die Baumaßnahmen vorgenommen werden konnten. Nach Abschluss ging es im zukünftigen Grundschulbereich weiter. „Zu den Sommerferien ist alles fertiggestellt, dann beginnt der Umzug“, erläutert Bauingenieur Kollien. Kreiswohnbau-Geschäftsführer Kaufmann freut sich indessen auf den baldigen Abschluss eines hochinteressanten Bauvorhabens. Er dankt insbesondere den Schulleiterinnen sowie dem Gebäudemanagement des Landkreises für die gute Zusammenarbeit.
Die Kreiswohnbau Hildesheim ist seit 2009 ebz-Förderpartner. Wenn es um energetische Untersuchungen, Energieausweise oder den Energieeinkauf geht, helfe das ebz weiter. Für ein Wohnungsbauunternehmen seien Klimaschutz und Energiesparen wichtige Themenfelder, betonte der Geschäftsführer. Das Bauunternehmen Thiemt aus Östrum, das bei dem laufenden Projekt am Sothenberg unter anderem Abbruch- und Maurerarbeiten vorgenommen hat, ist seit Anfang an im Netzwerk des ebz vertreten. „Das Netzwerk trägt dazu bei, den Bekanntheitsgrad zu steigern. Daraus können sich auch neue Aufträge ergeben. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit den Fachleuten vom Energie-Beratungs-Zentrum bautechnische Probleme zu erörtern“, berichtet Firmenchef Stefan Thiemt. ebz-Geschäftsführer Frank Melchior stellt heraus, dass der Einsatz von Partnern zeigt, dass die hohe Qualität bei Planung aus Ausführung eine Rolle spielt. Dadurch werde ebenfalls die regionale Wertschöpfung gesteigert. mv
Quelle: Energieberater in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 28. JUni 2014