Neue Bleibe für den Bauhof
Offizielle Einweihung: 2000 Quadratmeter großer Komplex in der Lise-Meitner-Straße kostet 3,5 Millionen Euro

Der neue Bauhof der Stadt Sarstedt bietet viel Platz und ein modernes Ambiente. Foto: Hartmann
Von Viktoria Hübner
Sarstedt. Im Alltag hat er sich schon bewährt, am Dienstagabend übergab Bürgermeisterin Heike Brennecke den neuen Bauhof in der Lise-Meitner-Straße nun offiziell seiner Bestimmung. Rund 3,5 Millionen Euro ließ sich die Stadt den modernen Komplex in unmittelbarer Nachbarschaft zur Feuerwehr kosten. Knapp 80 geladene Gäste aus dem öffentlichen Leben waren zur Einweihung gekommen, um das mehr als 2000 Quadratmeter große neue Zuhause des Bauhof-Teams zu inspizieren.

In den Hallen des Städtischen Bauhofs ist jetzt ausreichend Platz für diese und weitere Kommunalfahrzeuge. Fotos (3): Hübner
In der Vergangenheit drängten sich Mensch und Material auf einem 5600 Quadratmeter großen Grundstück in der Bleekstraße – ein Ensemble aus zwei alten ausgebauten Scheunen und einem Werkstattgebäude, teils offen und recht zügig. Und energetisch gesehen ein Kostenfresser. Oder wie es Bürgermeisterin Heike Brennecke ausdrückt: „Platz eins auf der Liste der sanierungsbedürftigen Gebäude der Stadt.“ 2012 landete es auf Anhieb an der Spitze des Klimaschutz-Teilkonzeptes. Rat und Verwaltung entschieden sich für einen radikalen Schnitt – einen Neubau im Industriegebiet Im Kirchenfelde. „Alles andere wäre nur Flickwerk gewesen“, betont Brennecke.
Das knapp 12 000 Quadratmeter große Areal am Ende der Lise-Meitner-Straße gehört der Stadt, war zum damaligen Zeitpunkt bereits voll erschlossen. Ab März 2014 ging es dann Schlag auf Schlag: Die Gesellschaft für kommunale Immobilien (GKHi) startete im Auftrag der Stadt mit den ersten Untersuchungen und Vorplanungen, deren Ergebnisse im Herbst durch die Ausschüsse gingen. Von der Politik abgesegnet, machte sich die GKHi schließlich an die Gesamtplanung. Mit einem sogenannten Generalübernehmervertrag in der Tasche oblagen dem kommunalen Bauträger zugleich Planung und Ausführung. Vereinbarter Festpreis: 2 975 000 Euro. Als Partner holte er das Architekturbüro Zingel aus Hildesheim mit ins Boot.
Baubeginn war der 1. Juni 2015. Ein Jahr bis zur planmäßigen Fertigstellung avisierten alle Beteiligten, was auch beinahe geklappt hätte. Denn einen kleinen Wermutstropfen gab es dann doch noch zum Schluss, berichtet Brennecke. Beim Anbringen der Fußleisten traf einer der Handwerker ziemlich präzise ein Heizungsrohr. Der dadurch entstandene Wasserschaden verzögerte die Inbetriebnahme um Wochen. Im Sommer war das Projekt dann aber im wahrsten Sinne des Wortes „in trockenen Tüchern“. Insgesamt, resümiert Matthias Kaufmann, der den Bau sowohl als Prokurist der GKHi als auch als Geschäftsführer der Kreiswohnbau (Projektsteuerung) begleitet hatte, habe er von der Baustelle in all der Zeit nicht viel gehört. „Das ist immer ein gutes Zeichen“ – und in heutiger Zeit nicht selbstverständlich. Auch der vereinbarte Festpreis konnte – mit einer gut zweiprozentigen Abweichung nach oben – realisiert werden.

Mit der neuen Hebebühne können die Mitarbeiter des Bauhofs nun ihre Fahrzeuge in Eigenregie reparieren und warten. Bürgermeisterin Heike Brennecke und GKHi-Prokurist Matthias Kaufmann übergeben Betriebshofleiter Albert Panusch (links) den symbolischen Schlüssel für den Komplex. Foto: Hübner
Und so steht der neue Bauhof da: Auf mehr als 2000 Quadratmetern Grundfläche finden Werkstätten, Büros, Sozialräume, Lager und eine Halle für die 20 Fahrzeuge und Maschinen Platz. Um den Fuhrpark kann sich das Bauhof-Team nun mittels einer Hebebühne – ausgelegt für ein Gewicht bis 12,5 Tonnen – und einem Außenwaschplatz in Eigenregie kümmern. Für die Waschanlage wird in einer Zisterne gesammeltes Regenwasser genutzt, berichtet Architekt Jürgen Engelke. Der massiv errichtete Verwaltungs- und Sozialtrakt besteht aus einem Porenbetonmauerwerk und Wärmeverbundsystem, geheizt über Luftwasser (Gas-Absorptionswärmepumpe). Auch die stählernen Fertigteilwände von Fahrzeughalle, Lager und Werkstätten sind wärmegedämmt. Dort sorgen Heizkörper oder Umluftdeckenlufterhitzer für erträgliche Temperaturen. In den Sanitärräumen für Männer stehen nun sechs statt bislang einer Dusche parat. Alles barrierefrei. Fragt man Bauhofleiter Albert Panusch, was ihm besser als früher gefällt, lautet die kurze Antwort: „Einfach alles.“
Rund 3,5 Millionen Euro hat der neue Bauhof gekostet – inklusive Planungs- und Nebenkosten sowie Ausstattung. „Eine ordentliche Summe für eine Stadt wie Sarstedt“, betonte Brennecke. Doch wenn man bedenke, dass von den Mitarbeitern dort so maßgeblich das Gesicht der Stadt beeinflusst werde, eine gute Investition.
Was mit dem alten Bauhof-Standort an der Bleekstraße passiert, bleibt abzuwarten. Fest steht nur, dass „das Areal für innerstädtische Bedürfnisse frei wird“, sagt Brennecke. Problem: Das Grundstück liegt im Überschwemmungsgebiet.
Das leistet das Team:
29 festangestellte Männer und Frauen plus neun – zu Spitzenzeiten zwölf – Saisonkräfte betreuen eine Grundfläche von 540 000 Quadratmetern inklusive 10 000 Bäumen, mehr als 60 Spiel- und Bolzplätze, 13 Kindergärten, acht Feuerwehren, fünf Dorfgemeinschaftshäuser, vier städtische Friedhöfe, zwei Grundschulen, das Rathaus sowie das Innerstebad. 365 öffentliche Papierkörbe müssen die Mitarbeiter leeren, dazu kommen Winterdienst und Ausbesserungen der öffentlichen Gehwege. „Der Bauhof ist das Mädchen für alles und erster Ansprechpartner, wenn es ’mal eben etwas zu machen’ gibt“, sagt Bürgermeisterin Heike Brennecke.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung - Sarstedter Anzeiger - 08. Dezember 2016
Sonderveröffentlichung am 08. Dezember 2016 in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung
Ein moderner Standort für vielfältige Aufgaben
Ein langgehegter Wunsch ist in dieser Woche in Erfüllung gegangen: Der Bauhof ist in seine neuen Räume im Kirchenfelde umgezogen. Das Areal wurde bei einer Feierstunde offiziell seiner neuen Bestimmung übergeben. Auf dem etwa 12 000 Quadratmeter großen Areal ist seit Sommer vergangenen Jahres der neue Bauhof mit einer Grundfläche von 2000 Quadratmetern für Werkstätten, Büros, Sozialräume, Fahrzeughalle und Lagerbereiche entstanden. Bislang war der städtische Bauhof auf einem 5600 Quadratmeter großen Gelände in der Innenstadt untergebracht. Dieses Areal kann nun anderweitig, etwa für eine Wohnbebauung, verwendet werden.
Bereits 2012 war das alte Bauhof- Gebäude als das sanierungsbedürftigste aller städtischen Liegenschaften eingeschätzt worden. Schnell war klar: Hier muss etwas geschehen. Bei der Suche nach einem neuen Heim für den Bauhof stieß die Stadtverwaltung auf das stadteigene, voll erschlossene Grundstück an der Lise-Meitner-Straße. Mit dem Bau des neuen Bauhofs wurde die Gesellschaft für kommunale Immobilien (GKHi) beauftragt, an der die Stadt Sarstedt Anteile hält.
Die Arbeiten begannen im Sommer 2015. Nach gut einem Jahr waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Insgesamt hat das Projekt inklusive aller Planungs- und Nebenkosten 3,5 Millionen Euro gekostet. „Die Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, GKHi und dem Architekturbüro Zingel aus Hildesheim verlief gut und vertrauensvoll“, freut sich Monika Kochel, Bauamtsleiterin bei der Stadt Sarstedt. „Auch der Bauablauf war reibungslos.“

Mithilfe der neuen technischen Anlagen können viele Arbeiten an Fahrzeugen des städtischen Fuhrparks in Eigenregie erledigt werden.
Auf dem städtischen Bauhof arbeiten 29 Mitarbeiter und neun Saisonkräfte. Neben dem neuen Gebäude können auf den Hebebühnen und Außenwaschplätzen noch die rund 20 Fahrzeuge des städtischen Fuhrparks in Eigenregie unterhalten und instandgehalten werden. Zudem verfügt die Stadt über diverse Arbeitsmaschinen wie Trecker, Schlepper und Großraummäher. Die Mitarbeiter des Bauhofs haben in der Stadt vielfältige Aufgaben zu erledigen. Schließlich sind sie für den Erhalt von 50 städtischen Liegenschaften zuständig, davon fünf Dorfgemeinschaftshäuser, acht Feuerwehharen, 13 Kindergärten, zwei Grundschulen sowie das Rathaus und das Innerstebad. An den Gebäuden und Grundstücken erledigen die Bauhof-Mitarbeiter Maurer-, Tischler-, Maler-, Fliesen-, Trockenbau-, Sanitär- und Tiefbauarbeiten.
Zudem pflegen sie die öffentlichen Grünflächen mit einer Fläche von 540 000 Quadratmetern und 10 000 Bäumen sowie die vier städtischen Friedhöfe und die mehr als 60 Spiel- und Bolzplätze. Außerdem leeren sie die etwa 365 öffentlichen Papierkörbe und halten im Winter Straßen und Wege eis- und schneefrei.