Millionen-Plan für Sarstedt: kwg will sogar 95 Wohnungen bauen
Unternehmen treibt drei große Bauprojekte im Stadtgebiet voran
Von Alexander Raths
Sarstedt. Die Kreiswohnbaugesellschaft (kwg) plant 95 Mietwohnungen in Sarstedt. „Mit Platz für rund 200 neue Bürger“, wirbt Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Dabei handelt es sich um Projekte Am Kipphut, am alten Bauhof und in der Friedrich-Ebert-Straße.
■ In der Friedrich-Ebert-Straße will die kwg zwei Mehrfamilienhäuser bauen. Geplant sind 15 Mietwohnungen mit 1050 Quadratmetern Fläche. Investieren wird das Unternehmen voraussichtlich 2,8 Millionen Euro. Bei diesem Vorhaben könnten vorgefertigte Bauteile zum Einsatz kommen, um das Projekt zu beschleunigen. Dafür muss die kwg aber noch den passenden Geschäftspartner finden. Bis Mitte September soll eine Entscheidung fallen. Im Laufe des Herbstes könnten diese Mehrfamilienhäuser errichtet werden. Die Mieten für die etwa 60 bis 75 Quadratmeter großen Wohnungen werden rund 8 bis 9 Euro pro Quadratmeter betragen.
■ Ins Auge gefasst hat das Unternehmen auch das Gelände des ehemaligen städtischen Bauhofs in der Bleekstraße. In dem Bereich sollen mehr als 5600 Quadratmeter bebaut werden. Vorgesehen sind zwei Häuser mit jeweils 24 Mietwohnungen mit zwei bis vier Zimmern – Wohnfläche: 2900 Quadratmeter. In einem der Häuser können 24 Sozialwohnungen entstehen. Für den Teil dieser öffentlich geförderten Einheiten werden die Mieten 7 Euro je Quadratmeter betragen. Ob die kwg auch Wohnungen mit einem Quadratmeterpreis von 5 bis 6 Euro anbietet, wird noch geprüft. Investieren will die kwg 8,5 Millionen Euro. Die Mieten der Wohnungen ohne Förderung hat das Unternehmen „noch nicht abschließend“ kalkuliert. „Es ist jedenfalls schön, dort solch ein Quartier anzuschieben“, meint Kaufmann. Der kann sich auch den Kauf des alten Feuerwehrgebäudes in dem Bereich vorstellen, um dieses zu erhalten. „Wir sind mit der Stadt in guten Gesprächen.“
“Der Bau eines Hauses mit Sozialwohnungen ist das i-Tüpfelchen.”
Matthias Kaufmann, kwg-Geschäftsführer
■ Unterdessen sind wie berichtet Bauarbeiten Am Kipphut im Gange, dort entsteht ein achtgeschossiges Gebäude. „Das ist gerade noch unter der Hochhausgrenze“, erklärt Kaufmann. Auf der Baustelle Am Kipphut hat sich ein neun Meter hoher Aushubhaufen angesammelt – 2800 Tonnen Boden. Der soll aber bis Mitte September entsorgt werden. Der Müll werde auf Deponien beseitigt, erläutert Bauingenieur Stefan Mai von der kwg. Im Oktober soll dann der Bau des Gebäudes beginnen. Dort sind unter anderem 22 Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern sowie zehn Appartements für pflegebedürftige Menschen geplant. Hinzu kommt eine Kita mit zwei Gruppen, die die Stadt betreibt. Die Mietwohnungen schlagen hier ebenfalls mit 8 bis 9 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Für die Penthousewohnungen müssen Mieter laut Kaufmann tiefer in die Tasche greifen, die Preise stehen aber noch nicht genau fest. Im Frühjahr 2021 soll der barrierefreie Komplex mit 2500 Quadratmetern Wohnfläche fertig sein. Die kwg investiert für das Projekt 7,5 Millionen Euro.
Das kommunale Immobilienunternehmen verfügt bislang über 1000 Wohnungen im Stadtgebiet Sarstedt – und Kaufmann gibt sich optimistisch, dass sich der aktuell geplante Zuwachs an Wohnraum in den kommenden Jahren noch deutlich steigern könnte; zumal es genug Interessenten geben dürfte, die neuen Wohnraum südlich von Hannover suchen. „Weil Sarstedt zwischen Hildesheim und Hannover einfach verkehrstechnisch gut liegt.“
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung (Sarstedter Anzeiger), 13. August 2019