18. Mai 2016

Ein Meilenstein für die Feuerwehr Mehle

Brandschützer weihen neues Domizil ein / Ortsbrandmeister Uwe Füllberg: „Ein Jahrhundertereignis“

Rolf Pfeiffer, Uwe Füllberg und Matthias Kaufmann mit dem symbolischen Schlüssel für das neue Feuerwehrhaus Mehle. Foto: Göke

Rolf Pfeif­fer, Uwe Füll­berg und Mat­thi­as Kauf­mann mit dem sym­bo­li­schen Schlüs­sel für das neue Feu­er­wehr­haus Meh­le. Foto: Göke

Von Chris­ti­an Göke

Meh­le. Seit 1893 gibt es schon die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr Meh­le, wo sich Ehren­amt­li­che um den Brand­schutz in dem gut 1000 Ein­woh­ner zäh­len­den Ort küm­mern. Seit fast 80 Jah­ren war die Feu­er­wehr im alten Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus in der Wied­feld­stra­ße Zuhau­se, wo über die Jahr­zehn­te immer wie­der an- und aus­ge­baut wur­de. Doch das Gebäu­de war deut­lich in die Jah­re gekom­men und stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Eine wack­li­ge Hüh­ner­lei­ter zum Tagungs­raum ver­deut­lich­te auch den letz­ten Aus­schuss­mit­glie­dern vor Jah­ren den Bedarf nach neu­en Räumlichkeiten.

 

Nach inten­si­ven Bera­tun­gen wur­de beschlos­sen, dass die Stadt ein Grund­stück in der Alten Post­stra­ße am Orts­aus­gang kauft. Dort bau­te die Gesell­schaft für Kom­mu­na­le Immo­bi­li­en Hil­des­heim – kurz GKHI – in enger Abstim­mung mit der Feu­er­wehr inner­halb von acht Mona­ten ein neu­es Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus für die Stütz­punkt­wehr. Das Gebäu­de wird über eine Lauf­zeit von 29 Jah­ren von der Gesell­schaft zu einem Miet­preis von anfangs 53 000 Euro jähr­lich ange­mie­tet, der sich spä­ter auf rund 43 000 Euro ver­rin­gert. Dadurch muss die Stadt­ver­wal­tung kei­ne Abschrei­bun­gen für das Gebäu­de im Haus­halt auf­füh­ren und auch kei­nen Kre­dit auf­neh­men. Nach den 29 Jah­ren kann die Stadt das Gebäu­de dann für den Rest­buch­wert kau­fen. „Mitt­ler­wei­le wol­len wei­te­re Kom­mu­nen auch in die Gesell­schaft und haben das Poten­ti­al der GKHI erkannt“, so Bür­ger­meis­ter Rolf Pfeiffer.

 

Mat­thi­as Kauf­mann lob­te als Pro­ku­rist der GKHI vor allem die inter­kom­mu­na­le Zusam­men­ar­beit der betei­lig­ten Kom­mu­nen. So ist nach ähn­li­chem Prin­zip in der Ver­gan­gen­heit schon eine Kin­der­ta­ges­stät­te in Sar­stedt ent­stan­den. In der GKHI sind Exper­ten wie Archi­tek­ten oder Bau­in­ge­nieu­re beschäf­tigt, wor­auf die ein­zel­ne Kom­mu­ne dann in der Ver­wal­tung ver­zich­ten kann.

 

Die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr konn­te sich aus Gewähr­leis­tungs­grün­den nur bedingt mit Eigen­leis­tung beim Bau des Hau­ses ein­brin­gen. Die Gestal­tung der Außen­flä­che inklu­si­ve Beet­ge­stal­tung und Ein­saat des Rasens wur­de schließ­lich durch die Ehren­amt­li­chen durch­ge­führt, so dass das Gebäu­de hier auch die Hand­schrift der Brand­schüt­zer trägt. Beim Bau ist ein ein­ge­schos­si­ger Gebäu­de­kom­plex mit Fahr­zeug­hal­le inklu­si­ve drei Stell­plät­zen sowie einem Sozi­al­ge­bäu­de mit Umklei­de- und Wasch­räu­men, Toi­let­ten und eini­gen Neben­räu­men ent­stan­den. So gibt es einen Sozi­al­und Grup­pen­raum, einen Schu­lungs­raum mit sepa­ra­ter Tee­kü­che sowie einen Jugend­raum plus Büro und Werk­statt in Meh­le, wo die Ehren­amt­li­chen in Zukunft ihre Diens­te ver­rich­ten kön­nen. Ins­ge­samt ver­fügt das Gebäu­de über 450 Qua­drat­me­ter Nutz­flä­che und die Stell­flä­chen für die Fahrzeuge.

 

Orts­brand­meis­ter Uwe Füll­berg zeig­te sich mit dem Ergeb­nis sehr zufrie­den. „Für uns ist das ein Jahr­hun­dert­ereig­nis. Es zeigt, dass den Ver­ant­wort­li­chen in Rat und Ver­wal­tung das Ehren­amt etwas wert ist“, so Füll­berg. Er dank­te neben den vie­len Hel­fern auch den Spon­so­ren, die für eine neue Küchen­ein­rich­tung sorgten.

 

Auch Orts­vor­ste­her Wolf­gang Thie­se­mann lob­te das neue Haus als Mei­len­stein für Meh­le und neu­es Wahr­zei­chen gleich am Ortseingang.

 

Bevor es nach der offi­zi­el­len Ein­wei­hung zum gesel­li­gen Teil über­ging, nutz­ten Pfeif­fer und der Land­rat Rei­ner Weg­ner den fei­er­li­chen Moment und ehr­ten eini­ge Akti­ve der Stütz­punkt­wehr. So wur­den Flo­ri­an Tann­häu­ser und Alex­an­dra Staats für 25 Jah­re sowie der stell­ver­tre­ten­de Orts­brand­meis­ter Peter Gre­be für 40 Jah­re akti­ven Dienst geehrt. Eine beson­de­re Ehrung erhielt der ehe­ma­li­ge Orts­brand­meis­ter Huber­tus Döl­le. Er wur­de von Pfeif­fer zum Ehren­orts­brand­meis­ter ernannt. Döl­le führ­te die Orts­wehr lan­ge Jah­re als stell­ver­tre­ten­der Orts­brand­meis­ter und war von 1992 bis 2004 sel­ber Orts­brand­meis­ter. Die Ehrun­gen für Ingrid Dör­ge (25 Jah­re) und August Staats (60 Jah­re) wer­den nachgeholt.

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 18. Mai 2016

Veröffentlicht unter 2016