08. September 2016

Algermissens neues Zentrum wächst

Kreiswohnbau errichtet in der Ortsmitte für 4,2 Millionen Euro eine Argentum-Anlage mit 16 Appartements

von Hans-Joa­chim Wünsche

ALGERMISSEN. Im Zen­trum von Alger­mis­sen steht das nächs­te gro­ße Bau­pro­jekt an. Die Kreis­wohn­bau Hil­des­heim will an der Markt­stra­ße für gut vier Mil­lio­nen Euro eine Ser­vice-Wohn­an­la­ge mit 16 Appar­te­ments und zwei Pfle­ge­stütz­punk­ten errich­ten. Drei sol­cher Häu­ser nach dem soge­nann­ten Argen­tum-Kon­zept betreibt das kom­mu­na­le Woh­nungs­bau­un­ter­neh­men mitt­ler­wei­le in Sar­stedt und Bad Salzdetfurth.

 

Platz für Neues: Auf dem Gelände des ehemaligen Landhandels Wirries sollen das Familienzentrum und das Argentum- Wohnprojekt entstehen. Foto: Wedig

Platz für Neu­es: Auf dem Gelän­de des ehe­ma­li­gen Land­han­dels Wir­ries sol­len das Fami­li­en­zen­trum und das Argen­tum- Wohn­pro­jekt ent­ste­hen. Foto: Wedig

Alger­mis­sens Mit­te ist im Wan­del. Ehe­ma­li­ge Bau­ern­hö­fe ver­schwin­den nach und nach aus dem Orts­bild, an ihrer Stel­le ent­steht Neu­es. Vor fünf Jah­ren zog der Rewe-Markt vom Orts­rand an die Markt­stra­ße. Aktu­ell baut wei­ter öst­lich an der Teich­stra­ße ein pri­va­ter Inves­tor gera­de zwei Acht-Fami­li­en­häu­ser. Nun fol­gen zwei wei­te­re Groß­pro­jek­te. Der Bau eines Fami­li­en­zen­trums durch die Gemein­de (die­se Zei­tung berich­te­te) und das Argen­tum-Wohn­pro­jekt auf dem Are­al des frü­he­ren Land­han­dels Wirries.

 

Bis Ende März 2018 will die Kreis­wohn­bau an der Ecke Marktstraße/Jahnstraße ein drei­ge­schos­si­ges Gebäu­de mit einer Grund­flä­che von rund 770 Qua­drat­me­tern bau­en. In den bei­den obe­ren Stock­wer­ken sind ins­ge­samt 16 bar­rie­re­freie Woh­nun­gen geplant: zwölf jeweils 65 Qua­drat­me­ter gro­ße Zwei-Zim­mer-Appar­te­ments sowie vier Drei-Zim­mer-Woh­nun­gen mit jeweils 75 Qua­drat­me­tern. Sämt­li­che Ein­hei­ten sind mit einem Bal­kon und einem Gäs­te-WC aus­ge­stat­tet. Wie bei allen Argen­tum-Objek­ten ste­hen den Bewoh­nern auch in Alger­mis­sen ver­schie­de­ne Ser­vice­leis­tun­gen zur Aus­wahl. Im Erd­ge­schoss rich­ten der Arbei­ter-Sama­ri­ter-Bund sowie das Deut­sche Rote Kreuz Pfle­ge­stütz­punk­te ein.

 

Alger­mis­sen hat ein viel­fäl­ti­ges Wohn­an­ge­bot für Fami­li­en, mit unse­rem Pro­jekt wol­len wir auch älte­ren Men­schen mit­ten im Ort ein Zuhau­se bie­ten“, sagt Kreis­wohn­bau-Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kauf­mann. Das Argen­tum-Kon­zept sei so aus­ge­legt, dass die Bewoh­ner so lan­ge wie mög­lich selbst­be­stimmt in den eige­nen vier Wän­den leben könnten.

 

Dar­um geht es auch Gemein­de­bür­ger­meis­ter Wolf­gang Moe­ger­le. „Älte­re Ein­woh­ner sol­len in ihrem Hei­mat­ort blei­ben und bezahl­bar woh­nen kön­nen.“ Des­halb habe sich die Gemein­de auch für die Kreis­wohn­bau als Bau­herr ent­schie­den. Im Gegen­satz zu pri­va­ten Inves­to­ren ste­he bei der Bau­ge­sell­schaft nicht die maxi­ma­le Ren­di­te im Vordergrund.

 

Für eine Zwei-Zim­mer-Woh­nung beträgt die monat­li­che Kalt­mie­te 536 Euro, für die grö­ße­ren Appar­te­ments 618 Euro. Die Heiz­kos­ten sol­len laut Kauf­mann gering sein. „Die Immo­bi­lie wird ein Nied­rigst­ener­gie­haus sein.“ Und auch vom Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um das Qua­li­täts­sie­gel für Siche­res Woh­nen erhal­ten. Die Aus­zeich­nung gibt es nicht nur für bau­li­che und tech­ni­sche Lösun­gen zur Ver­hin­de­rung von zum Bei­spiel Ein­brü­chen, son­dern eben­so für sozia­le Aspek­te wie die För­de­rung eines guten Mit­ein­an­ders zwi­schen den Mie­tern. „Es geht auch dar­um, dass die Bewoh­ner wie gute Nach­barn auf­ein­an­der acht­ge­ben“, sagt Kaufmann.

 

Das Argen­tum-Pro­jekt wird sich auch auf das gas­tro­no­mi­sche Ange­bot im Orts­kern aus­wir­ken. Denn in das Erd­ge­schoss der Wohn­an­la­ge zieht ein ita­lie­ni­sches Restau­rant mit einer Eis­fa­bri­ka­ti­on „zum Zuschau­en“ ein. Gäs­te kön­nen auch drau­ßen auf einer Ter­ras­se sitzen.

 

Ein Wohn­kon­zept wie das Argen­tum hat in Alger­mis­sen noch gefehlt“, sagt Moe­ger­le. Die zen­tra­le Lage und die Nähe zum geplan­ten Fami­li­en­zen­trum sei­en ein­fach ide­al. Daher sehe er kei­ne Pro­ble­me bei der Ver­mie­tung. „Es gibt jetzt schon etli­che Anfragen.“

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 08. Sep­tem­ber 2016

Veröffentlicht unter 2016