Algermissens neues Zentrum wächst
Kreiswohnbau errichtet in der Ortsmitte für 4,2 Millionen Euro eine Argentum-Anlage mit 16 Appartements
von Hans-Joachim Wünsche
ALGERMISSEN. Im Zentrum von Algermissen steht das nächste große Bauprojekt an. Die Kreiswohnbau Hildesheim will an der Marktstraße für gut vier Millionen Euro eine Service-Wohnanlage mit 16 Appartements und zwei Pflegestützpunkten errichten. Drei solcher Häuser nach dem sogenannten Argentum-Konzept betreibt das kommunale Wohnungsbauunternehmen mittlerweile in Sarstedt und Bad Salzdetfurth.
Algermissens Mitte ist im Wandel. Ehemalige Bauernhöfe verschwinden nach und nach aus dem Ortsbild, an ihrer Stelle entsteht Neues. Vor fünf Jahren zog der Rewe-Markt vom Ortsrand an die Marktstraße. Aktuell baut weiter östlich an der Teichstraße ein privater Investor gerade zwei Acht-Familienhäuser. Nun folgen zwei weitere Großprojekte. Der Bau eines Familienzentrums durch die Gemeinde (diese Zeitung berichtete) und das Argentum-Wohnprojekt auf dem Areal des früheren Landhandels Wirries.
Bis Ende März 2018 will die Kreiswohnbau an der Ecke Marktstraße/Jahnstraße ein dreigeschossiges Gebäude mit einer Grundfläche von rund 770 Quadratmetern bauen. In den beiden oberen Stockwerken sind insgesamt 16 barrierefreie Wohnungen geplant: zwölf jeweils 65 Quadratmeter große Zwei-Zimmer-Appartements sowie vier Drei-Zimmer-Wohnungen mit jeweils 75 Quadratmetern. Sämtliche Einheiten sind mit einem Balkon und einem Gäste-WC ausgestattet. Wie bei allen Argentum-Objekten stehen den Bewohnern auch in Algermissen verschiedene Serviceleistungen zur Auswahl. Im Erdgeschoss richten der Arbeiter-Samariter-Bund sowie das Deutsche Rote Kreuz Pflegestützpunkte ein.
„Algermissen hat ein vielfältiges Wohnangebot für Familien, mit unserem Projekt wollen wir auch älteren Menschen mitten im Ort ein Zuhause bieten“, sagt Kreiswohnbau-Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Das Argentum-Konzept sei so ausgelegt, dass die Bewohner so lange wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben könnten.
Darum geht es auch Gemeindebürgermeister Wolfgang Moegerle. „Ältere Einwohner sollen in ihrem Heimatort bleiben und bezahlbar wohnen können.“ Deshalb habe sich die Gemeinde auch für die Kreiswohnbau als Bauherr entschieden. Im Gegensatz zu privaten Investoren stehe bei der Baugesellschaft nicht die maximale Rendite im Vordergrund.
Für eine Zwei-Zimmer-Wohnung beträgt die monatliche Kaltmiete 536 Euro, für die größeren Appartements 618 Euro. Die Heizkosten sollen laut Kaufmann gering sein. „Die Immobilie wird ein Niedrigstenergiehaus sein.“ Und auch vom Justizministerium das Qualitätssiegel für Sicheres Wohnen erhalten. Die Auszeichnung gibt es nicht nur für bauliche und technische Lösungen zur Verhinderung von zum Beispiel Einbrüchen, sondern ebenso für soziale Aspekte wie die Förderung eines guten Miteinanders zwischen den Mietern. „Es geht auch darum, dass die Bewohner wie gute Nachbarn aufeinander achtgeben“, sagt Kaufmann.
Das Argentum-Projekt wird sich auch auf das gastronomische Angebot im Ortskern auswirken. Denn in das Erdgeschoss der Wohnanlage zieht ein italienisches Restaurant mit einer Eisfabrikation „zum Zuschauen“ ein. Gäste können auch draußen auf einer Terrasse sitzen.
“Ein Wohnkonzept wie das Argentum hat in Algermissen noch gefehlt“, sagt Moegerle. Die zentrale Lage und die Nähe zum geplanten Familienzentrum seien einfach ideal. Daher sehe er keine Probleme bei der Vermietung. „Es gibt jetzt schon etliche Anfragen.“
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 08. September 2016