Wohnungen statt Klassenzimmer
Kreiswohnbau ist an Hauptschule Alter Markt interessiert
Hildesheim (hei). Die Kreiswohnbau möchte ein Gelände in allerbester Innenstadtlage neu bebauen. Es geht um die Hauptschule Alter Markt, deren Ende der Rat bereits beschlossen hat. In zwei Jahren sollen die letzten Schüler in die jetzige Don-Bosco-Schule umziehen – und dann ist ein Areal in unmittelbarer Nähe der Welterbestätten frei. „Das ist die Keimzelle der alten Stadt“, schwärmt Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau. Die Lage sei höchst attraktiv für Wohnbebauung.
Für die würde sein Unternehmen gern sorgen. Kaufmann kann sich kleine Wohnungen vorstellen, „barrierefrei natürlich“. Auch Studentenwohnungen seien denkbar – festlegenwill er sich noch nicht. Die Kreiswohnbau ist daran interessiert, das städtische Grundstück zu kaufen und neu zu gestalten. Ein aus den 90er Jahren stammender Teil des Schulgebäudes könne weitergenutzt werden. Der Rest würde abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Über einen Kaufpreis, betont Kaufmann, habe die Kreiswohnbau mit der Stadt bislang nicht gesprochen.
Dazu sei es auch noch viel zu früh, findet Oberbürgermeister Kurt Machens: „Über einen Verkaufmachen wir uns derzeit noch gar keine Gedanken.“ Als erstes müsse man prüfen, was auf dem Gelände alles möglich sei. Dazu soll die Kreiswohnbau im Auftrag der Stadt einen städtebaulichen Wettbewerb ausrichten.
Dabei können Architekten Ideen für die Innenstadtlage entwickeln. Beim Wettbewerb gehe es um die Gestaltung des Platzes und Wohnungsbau, sagte Machens. „Aber wir wollen vorab gar nichts ausschließen.“ Den Alten Markt empfindet die Stadt derzeit als wenig geglückt. „Hinterhofcharakter“ habe der Platz am Kaiserhaus derzeit, bedauert Machens.
Fingerspitzengefühl müssen die Planer mit zwei Baudenkmälern beweisen: In die jetzige Schulfassade eingebaut ist ein Renaissance- Erker – und auf dem Schulhof hat eine mittelalterliche Kemenate die Jahrhunderte überdauert.
Pressemitteilung der Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 19.11.2011