Blickfang an markanter Stelle
Die Mitarbeiter und Kunden des Jobcenters an der Kaiserstraße 15 können aufatmen. Denn die Umbauarbeiten im Inneren des rund 100 Jahre alten Gebäudes konnten inzwischen, wenn auch etwas verspätet, abgeschlossen werden. „Natürlich haben die Sanierungsmaßnahmen nicht eben Freude bereitet“, sagt Bauherr Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau, die das Gebäude 2009 vom Landkreis übernommen und die drei Geschosse mit 1800 Quadratmetern Bürofläche anschließend komplett an das Jobcenter vermietet hat. „Die waren umfangreicher als ursprünglich gedacht, zumal es für das Jobcenter keine Ausweichmöglichkeiten gab und der Betrieb trotzdem weitergehen musste. Jetzt ist alles fertig – dennoch bleibt viel zu tun.“
1,4 Millionen Euro wurden in diesen ersten Bauabschnitt investiert. Besonders aufwendig sei dabei die Untergrund-Verfestigung gewesen, so Kaufmann. Massive Setzungsschäden hatten zu den vielen Rissen im Gebäude geführt, die besonders zwischen den Anbauten des Ursprungsgebäudes aus den 1920er Jahren und dem Gebäudetrakt aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts deutlich zu sehen waren. Der Untergrund wurde dazu mit einer speziellen Emulsion mit Hochdruck unterpresst und so stabilisiert. Das allein habe mit rund 250 000 Euro zu Buche geschlagen.
Ein weiterer Sanierungsschwerpunkt waren verschiedene größere Brandschutzmaßnahmen hinsichtlich der Treppenhäuser und der Abschottung. So wurde ein altes Treppenhaus komplett zugebaut, ein neues als zusätzlicher Fluchtweg an anderer Stelle hochgetrieben. Darüber hinaus erhielten die Flure mehrere Brandschutztüren, um den neuen gesetzlichen Bestimmungen zu genügen. Auch ein moderner, gläserner Fahrstuhl mit LED-Lichtband ist jetzt vorhanden; sämtliche Etagen sind somit barrierefrei zu erreichen. Auch der Keller: „Früher gab es lediglich einen Aktenaufzug“, erzählt Kaufmann.
Mit der umfassenden Sanierung der drei Etagen sei das Bauprojekt Kaiserstraße 15 jedoch längst nicht vom Tisch, sagt der Geschäftsführer der Kreiswohnbau. Denn das 600 Quadratmeter große Dachgeschoss soll eventuell neues Domizil der Baugesellschaft, die ihren Sitz bisher in der Kaiserstraße 21 hat, werden. „Die Planungen laufen, die Finanzierung wird zurzeit überprüft. Ende des Jahres werden wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat eine Entscheidung treffen“, berichtet Kaufmann, der das geschichtsträchtige Haus an markanter und zentraler Stelle, in dem ehemals die Kreisverwaltung untergebracht war, als besonders schönes Objekt bewertet. Im Rahmen des Dachausbaus soll dann auch die Fassade renoviert und zu einem echten Blickfang werden. ra
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 15. Oktober 2015 (Sonderveröffentlichung)