Das Job-Center ist bis März 2015 eine Großbaustelle
Die Kreiswohnbau lässt das Ex-Kreishaus in der Kaiserstraße umbauen
Von Peter Rütters
Hildesheim. Bislang weist nur ein ganz normales Gerüst auf die Umbauarbeiten an der Kaiserstraße 15 hin. Dass im Job-Center 1,1 Millionen Euro verbaut werden, ist zumindest von außen nicht zu erkennen. Doch innen wird der Altbau komplett umgekrempelt.
Zwischen den Wartenden auf den Fluren des ehemaligen Kreishauses flitzen die Handwerker hin und her, Baumaschinen lärmen, Flatterbänder verhindern den Zutritt zu einer Estrich-Kolonne: „Ende März 2015 wollen wir fertig sein“, sagt Bauherr Matthias Kaufmann von der Kreiswohnbau bei einem Ortstermin mit dem Architekten Matthias Jung. Die Baugesellschaft hat das Gebäude 2009 vom Landkreis übernommen, die drei Geschosse anschließend komplett ans Job-Center vermietet.
Die 50 Mitarbeiter der Arbeitsagentur sowie deren Kunden müssen derzeit wohl oder übel Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Doch der Umbau war gleich aus mehreren Gründen notwendig. An erster Stelle nennt Architekt Jung die Stabilisierung des Untergrunds, der für die vielen Risse im Gebäude verantwortlich ist. Die sind besonders zwischen den Anbauten des Ursprungsgebäudes aus den 1920er Jahren und dem Gebäudetrakt aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts deutlich zu sehen. Um den neuen gesetzlichen Brandschutzbestimmungen zu genügen, erhält der Bau darüber hinaus ein zweites Treppenhaus als Fluchtweg sowie mehrere Brandschutztüren auf den Fluren. Die werden künftig auch über einen Fahrstuhl zu erreichen sein.
Nur im Dachgeschoss soll sich vorerst nichts ändern. Dort befanden sich früher drei Hausmeisterwohnungen, später nutzte die Kreisverwaltung die Etage als Bürofläche. Kaufmann lässt derzeit durchrechnen, ob im Dachgeschoss das neue Domizil der Kreiswohnbau entstehen könnte. Noch hat die Wohnbaugesellschaft ihre Zentrale ein paar Häuser weiter in der Kaiserstraße 21. Doch mit den Räumlichkeiten auf vier Etagen ist der Geschäftsführer alles andere als zufrieden: „Wir haben keinen barrierefreien Zugang, ein Fahrstuhl lässt sich dort aber nicht einbauen“, nennt Kaufmann einen Grund für einen eventuellen Umzug.
Ein anderer wäre die Unterbringung aller 20 Mitarbeiter der Zentrale auf einer Ebene. Genau das ließe sich durch einen weiteren Umbau im ehemaligen Kreishaus realisieren. Aus Sicht des Architekten spricht jedenfalls nichts gegen diesen Plan. Eine Bauzeichnung hat Jung bereits der Kreiswohnbau überreicht. Die lässt nun Kosten ermitteln, will anschließend entscheiden, ob es in der Kaiserstraße 15 einen weiteren Bauabschnitt geben wird: „Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Zuerst wollen wir das jetzige Projekt vollenden“, sagt Geschäftsführer Kaufmann.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 19. November 2014