„Stadtmäuse“-Kita im Container
Übergangsquartier auf dem Schützenplatz bezogen / Provisorium kostet rund 140 000 Euro
Sarstedt (skn). Die „Stadtmäuse“ haben ihr Übergangsquartier auf dem Schützenplatz bezogen. In den kommenden voraussichtlich sieben bis acht Monaten ist die Kindertagesstätte hier in provisorischen Räumen aus Containern untergebracht. So lange wird es dauern, bis das eigentliche Gebäude der Kita in der Friedrich-Ebert- Straße saniert ist.
Alles ist schon fertig eingerichtet, einschließlich kleiner Kinderstühlchen und -tischchen, Regalen mit Spielzeug, Küche und was sonst noch alles zu einer Kindertagesstätte gehört. Und so sehen die provisorischen Räume der „Stadtmäuse“, die in insgesamt 24 miteinander verbundenen Containern untergebracht sind, von innen gar nicht so provisorisch aus.„Daswar uns wichtig, dass wir eine vernünftige Lösung haben“, sagt Heike Brennecke, die als Hauptamtsleiterin der Stadtverwaltung denUmzug organisiert hat.
Die Kinder haben sich nach Angaben von Kita-Leiterin Angelika Stickelbruck schon gut eingelebt: „Die kennen sich schon bestens aus und finden sich gut zurecht. Für die Kinder ist das wie ein großes Abenteuer.“ Insgesamt gehören zur Kita drei Gruppen mit insgesamt 72 Kindern, die von acht Erzieherinnen betreut werden.
Grund für den vorübergehendenUmzug auf den Festplatz ist die Sanierung der eigentlichen Räumeder Kindertagesstätte in der Friedrich-Ebert-Straße. Um die Sanierung kümmert sich die Kreiswohnbau, die auch das Übergangsquartier auf dem Schützenplatz eingerichtet hat. Genauer gesagt ist es nicht dieKreiswohnbau selbst, sondern die „Gesellschaft für kommunale Immobilien mbH“. Die Kreiswohnbau hat dieses Unternehmen zusammen mit einigen Kommunen aus dem Landkreis, darunter die Stadt Sarstedt, gegründet. Sie soll sich um Projekte kümmern, die nicht zu den Kernaufgaben der Kreiswohnbau, nämlich dem Wohnungsbau, gehören. Die Gesellschaft übernimmt die Investitionskosten für die Stadt, die im Gegenzug eine Miete für die Nutzung der Räume zahlt.
Der Umbau der Tagesstätten-Räume kostet nach Angaben der Stadtverwaltung insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. In dieser Summe enthalten sind allerdings bereits dieKosten für dasÜbergangsquartier auf dem Schützenplatz von maximal 140000 Euro.
100 000 Euro kostet allein die Miete der Container. „Wobei wir davon ausgehen, dass es deutlich günstiger wird“, sagt Ralf Oelkers, Technischer Leiter der Kreiswohnbau. Denn dieKalkulationwurde für eine Dauer von neun Monaten gemacht. Der Umbau wird aber voraussichtlich nur sieben bis acht Monate dauern. DieWahl fiel auf den Schützenplatz,weil dort ein großer Außenbereich eingerichtet werden konnte. Hier können die Kinder auf Spielgeräten wippen und schaukeln oder in der Sandkiste buddeln. Nur eine Turnhalle wie in ihren Räumen in der Friedrich-Ebert-Straße haben die „Stadtmäuse“ auf demSchützenplatz nicht. Dazu können möglicherweise andere Räume von Sportvereinen genutzt werden, wenn auch nicht so regelmäßig. Das ist laut Kita-Leiterin Stickelbruck kein Problem: „Dann machen wir eben mehr Spaziergänge. So bleiben die Kinder auch in Bewegung.“
Quelle: Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 09. August 2011