12. Juni 2019

Wohnungen statt Kita: kwg baut Alte Post um

Kreiswohnbaugesellschaft plant einen Komplex mit barrierefreien Apartments und eventuell ein Hotel

Die Alte Post bekommt Senio­ren­woh­nun­gen. FOTO: THOMAS JAHNS

Von Tho­mas Jahns

Alfeld. Die kwg Kreis­wohn­bau­ge­sell­schaft Hil­des­heim will in der Alten Post in Alfeld alten­ge­rech­te, bar­rie­re­freie Woh­nun­gen ein­rich­ten. Dafür will sie einen Mil­lio­nen­be­trag inves­tie­ren. Das hat das Unter­neh­men ges­tern ange­kün­digt. Bereits in der ver­gan­ge­nen Woche war bekannt­ge­wor­den, dass das kom­mu­na­le Unter­neh­men die Immo­bi­lie für 960 000 Euro erwirbt.

 

Bereits im nächs­ten Jahr sol­len die Arbei­ten im 1926 erbau­ten und über eine Flä­che von 1600 Qua­drat­me­ter ver­fü­gen­den Haupt­ge­bäu­de an der Bahn­hof­stra­ße begin­nen. 2021 könn­ten nach den Pla­nun­gen der kwg die ers­ten Mie­ter in das Haupt­ge­bäu­de ein­zie­hen. „Wir möch­ten dar­in 17 bis 19 bar­rie­re­freie Woh­nun­gen schaf­fen“, sag­te Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kauf­mann am Mon­tag­nach­mit­tag bei der Vor­stel­lung des Pro­jekts im ehe­ma­li­gen Postgebäude.

 

Der Alfel­der Rat befasst sich wäh­rend sei­ner Sit­zung am Don­ners­tag nächs­ter Woche (20. Juni) mit dem The­ma. Eine Zustim­mung zum Ver­kauf gilt als sicher.

 

Die Woh­nun­gen sol­len 60 bis 75 Qua­drat­me­ter groß wer­den und über zwei bis drei Zim­mer in geho­be­ner Aus­stat­tung ver­fü­gen. Die eins­ti­gen Fahr­zeug­hal­len, die die Stadt Alfeld der­zeit noch als Lager­flä­chen nutzt, sol­len zu einem spä­te­ren Zeit­punkt abge­ris­sen und durch einen Neu­bau ersetzt wer­den. In dem könn­te dann bei­spiels­wei­se ein Hotel ent­ste­hen, so Kauf­mann. Auch das über eine Flä­che von 600 Qua­drat­me­tern ver­fü­gen­de klei­ne­re Gebäu­de auf der west­li­chen Sei­te des ins­ge­samt 3400 Qua­drat­me­ter gro­ßen Grund­stücks könn­te so genutzt wer­den. „Da müs­sen wir prü­fen, ob in Alfeld Bedarf besteht“, sagt Kauf­mann. Ansons­ten könn­ten die Gebäu­de auch zu Wohn­zwe­cken genutzt wer­den. Bedarf dafür gebe es auf jeden Fall. Fest ste­he, dass sie nicht als Eigen­tums­woh­nun­gen ange­bo­ten werden.

 

Für den Kauf des Are­als hat­ten laut Kauf­mann zwei Grün­de den Aus­schlag gege­ben: Zum einen die unmit­tel­ba­re, eben­erdi­ge Nähe zur Innen­stadt und zum ande­ren die sehr gute Bau­sub­stanz der Immo­bi­lie. Kei­ner­lei Rol­le spie­le bei die­sem Vor­ha­ben die Seve­so-III-Richt­li­nie, die die Kita-Plä­ne der Stadt für das Gebäu­de pul­ve­ri­siert hat­te. „Die greift erst bei einer Wohn­flä­che ab 5000 Qua­drat­me­tern“, sag­te Alfelds Bür­ger­meis­ter Bernd Beus­hau­sen und beton­te: „Die Stadt hat beim Ver­kauf zumin­dest kein Minus gemacht.“ Ein unab­hän­gi­ger Sach­ver­stän­di­ger habe in einem Wert­gut­ach­ten den Preis der Immo­bi­lie samt Grund­stück auf 960 000 Euro fest­ge­legt. „Die­se Vor­ge­hens­wei­se war uns und der kwg wich­tig“, sag­te Beushausen.

 

Ein wirt­schaft­li­ches Risi­ko sieht Kauf­mann mit dem Pro­jekt nicht. „In Alfeld feh­len alten­ge­rech­te und bar­rie­re­freie Woh­nun­gen“, so der kwg-Chef. Aller­dings wer­de es im Haus, im Gegen­satz zu ver­gleich­ba­ren kwg-Pro­jek­ten, kei­ne sta­tio­nä­re Pfle­ge­ein­rich­tung geben.

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 12. Juni 2019

Veröffentlicht unter 2019