Trend geht zum Mehrfamilienhaus
Nach Jahrzehnten klassischer Einfamilienhaus-Baugebiete entstehen wieder mehr Geschosswohnungen / Ein Projekt ist heute Abend in Hohenhameln Thema
Von Thomas Wedig
Hohenhameln / Kreis Hildesheim. Viele Jahre setzten die Gemeinden in der Region fast nur auf klassische Neubaugebiete für Einfamilienhäuser. Mittlerweile liegen Mehrfamilienhäuser wieder voll im Trend – nicht nur durch Projekte der großen Gesellschaften wie der Kreiswohnbau mit ihren Argentum-Anlagen, sondern auch durch private Vorhaben. Zum Beispiel in Algermissen: Vorm Schlage, Tieberg, Gartenstraße und Ziegeleiweg sind einige Standorte, an denen Mehrfamilienhäuser kürzlich entstanden, gerade wachsen oder geplant werden.
In Hohenhameln beschäftigen sich heute Abend der Ortsrat und der Ausschuss für Bauwesen, Naturund Umweltschutz der Gemeinde mit einem größeren Projekt: Auf dem Gelände der ehemaligen Firma Steinbach an der Ortsdurchfahrt soll wie berichtet ein Mix aus einer seniorengerechten Wohnanlage, Eigentums- und Mietwohnungen sowie eine Kindertagesstätte entstehen. Das Ganze trägt den Arbeitstitel „Wohnquartier Am Schulzentrum“. Die Gemeinde will für das Gelände nun einen Bebauungsplan aufstellen.
Der Hohenhamelner Ortsrat möchte den sogenannten Geschosswohnungsbau indes noch mehr vorantreiben. Mit seinem Antrag, ein Baugebiet nur für mehrgeschossige Häuser auszuweisen, befasst sich der Gemeinderat am kommenden Donnerstag, 27. September. Der Vorschlag geht auf einen Eil-Antrag von Malte Cavalli (FDP) zurück. Er weist darauf hin, dass in Hohenhameln aktuell bezahlbare Wohnungen fehlen. Als Fläche für ein mögliches Mehrfamilienhaus-Baugebiet schlägt er ein Feld zwischen Angerweg und Ziegeleistraße vor.
Dagegen hat sich im Vorfeld allerdings schon der TSV Hohenhameln ausgesprochen, dessen Sportanlage in der Nachbarschaft liegt. Der Verein befürchtet, dass es wegen des Sportbetriebes zu Konflikten mit künftigen Anwohnern kommen könnte. Die Gemeindeverwaltung hält das vorgeschlagene Baugebiet grundsätzlich nicht für nötig und verweist darauf, dass Wohnungen zum Beispiel auch noch am Hahnendamm geplant sind. Ein weiteres Vorhaben könne bereits angeschobene Projekte gefährden.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 24. September 2018