Senioren-Wohnanlage mit integriertem Fachwerkhaus
NORDSTEMMEN. Die Kreiswohnbau (kwg) plant das nächste Argentum-Wohnprojekt für Senioren – diesmal in Nordstemmen. Hier sollen auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Ewald gegenüber dem Rathaus 21 Wohnungen entstehen. Das von der Kreiswohnbau beauftragte Architekturbüro Hirsch aus Hildesheim muss dabei eine besondere Herausforderung meistern.
Das alte Wohnhaus der Familie Ewald aus dem Jahr 1841 steht unter Denkmalschutz, darf daher nicht abgerissen, sondern muss in den Argentum-Komplex integriert werden. „Da hat der Landesdenkmalpfleger nicht mit sich reden lassen“, berichtet Matthias Kaufmann.
Für die Planer bedeutet dies eine Herausforderung, die laut Kaufmann aber zu meistern ist. Allerdings verteuert sich das Projekt dadurch. Der Geschäftsführer rechnet mit Kosten von 4 bis 4,5 Millionen Euro. Ein normaler Argentum-Neubau wäre demnach rund 30 Prozent günstiger gewesen.
Und dennoch ist Kaufmann von dem Projekt überzeugt. Und das liegt vor allem an einem in der Immobilienwirtschaft ganz wichtigen Faktor. „Ich bin von der Lage völlig begeistert“, sagt Kaufmann. Direkt nebenan liegen Volksbank, Arztpraxen, eine Apotheke und ein Discounter. Und von einem Großteil der Wohnungen wird man auf Schloss Marienburg blicken können. „Vielleicht findet das ja noch Eingang in die Namensfindung“, sagt Kaufmann.
Vor dem Gebäude werden Parkplätze eingerichtet. „Da wird trotzdem noch Platz für Grün bleiben“, versichert Kaufmann. Der Geschäftsführer der Kreiswohnbau rechnet damit, dass mit dem Bau im nächsten Jahr begonnen werden kann. Zuvor muss zwar noch der Aufsichtsrat dem Projekt zustimmen. Da ist Kaufmann allerdings zuversichtlich, da das Gremium bereits dem Kauf der Immobilie zugestimmt hat.
Das Gebäude soll wieder nach dem bewährten Argentum- Konzept gebaut werden. Neben moderner Haustechnik wird es auch in Nordstemmen eine Kombination mit einer sozialen Einrichtung geben. „Wir sind dazu im Gespräch mit einem Träger der Wohlfahrtspflege“, sagt Kaufmann. Er kann sich aber zusätzlich auch vorstellen, ein Café in dem Gebäude einzurichten.
Kaufmann ist nicht der erste, der an dem Standort Wohnungen einrichten will. 2012 hatte bereits die Wohnbaugenossenschaft Geno aus dem badenwürttembergischen Ludwigsburg dort ein Wohnprojekt geplant. Sie machte aber den Abriss des Fachwerkhauses zur Bedingung für das Projekt. Schon damals wollte sich die Denkmalschutzbehörde darauf nicht einlassen. Seit Mai befindet sich die Firma in einem Insolvenzplanverfahren. Skn
Quelle: Huckup Hildesheim, 22. August 2018