19. Januar 2013

Richtfest geht auch ohne Dachstuhl

Wohnanlage „Argentum“ soll wie geplant zum 1. September fertig sein

Sar­stedt (tw). Ein Richt­fest ohne Dach­stuhl? Geht ja eigent­lich nicht, mein­te Kreis­wohn­bau-Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kauf­mann ges­tern vor zahl­rei­chen Richt­fest-Ersatz-Gäs­ten in der Wohn­an­la­ge „Argen­tum“ an der Hil­des­hei­mer Stra­ße. Die hat zwar ein Flach­dach, Zim­mer­leu­te sind gar nicht im Ein­satz – doch das Pro­jekt hat für die Kreis­wohn­bau einen beson­de­ren Stel­len­wert, da woll­te das Unter­neh­men nicht ein­fach auf ein Richt­fest als Zwi­schen­etap­pe ver­zich­ten. „Für die Kreis­wohn­bau ist die Anla­ge das größ­te Bau­pro­jekt seit Mit­te der 70er Jah­re“, sag­te Kauf­mann zur Bedeu­tung von Argen­tum für das Wohnungsunternehmen.

 

Den Richt­spruch, man­gels Zim­mer­mann-Ein­satz vom Dach­de­cker auf­ge­sagt, ver­fol­gen die Gäs­te des Richt­fes­tes vor der Wohn­an­la­ge „Argen­tum“. Foto: Wedig

Die Anla­ge soll Maß­stä­be für künf­ti­ges senio­ren­ge­rech­tes Woh­nen set­zen – und das Kon­zept über­zeug­te auf Anhieb vie­le Inter­es­sen­ten. Längst sind alle 25 Woh­nun­gen ver­mie­tet. Viel­fäl­ti­ge Hil­fe im All­tag wird für die künf­ti­gen Bewoh­ner zusam­men mit der Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe orga­ni­siert. Das aus­ge­feil­te Ange­bot wird mit 150 000 Euro aus einem EU-För­der­pro­gramm unterstützt.

 

Klaus Bruer, Vor­sit­zen­der des Kreis­wohn­bau-Auf­sichts­ra­tes, bezeich­ne­te Argen­tum als Vor­zei­ge­pro­jekt. Das Wohn­kon­zept sei Gold wert, daher müss­te die Anla­ge eigent­lich statt Argen­tum, auf Deutsch Sil­ber, Aurum hei­ßen – Gold heißen.

 

Geschäfts­füh­rer Kauf­mann erin­ner­te indes­sen an den Dop­pel­sinn des gewähl­ten Namens: Zum einen drü­cke er aus, dass etwas Hoch­wer­ti­ges ent­ste­he, zum ande­ren bezie­he er sich auf die vor­wie­gend silb­ri­ge Haar­far­be der Bewoh­ner, für die das Haus mit sei­ner beson­de­ren Infra­struk­tur in ers­ter Linie gedacht ist. „Der demo­gra­fi­sche Wan­del ist kei­ne Grip­pe“, beton­te Kauf­mann, „son­dern eine Auf­ga­be, die zu bewäl­ti­gen ist.“ Zum Bei­spiel durch neue Wohn­for­men wie Argentum.

 

Bruer und Kauf­mann zei­gen sich zuver­sicht­lich, dass der 1. Sep­tem­ber als Ter­min für die Fer­tig­stel­lung ein­ge­hal­ten wird. Beim ers­ten Spa­ten­stich vor eini­gen Mona­ten habe er sich kaum vor­stel­len kön­nen, wie das geplan­te gro­ße Gebäu­de auf der frei­en Flä­che mit­ten in der Stadt wir­ken wür­de, erzähl­te Kauf­mann. Das konn­ten auch die meis­ten Mie­ter noch nicht, als sie den Ver­trag unter­zeich­ne­ten. „Dan­ke für Ihren Ver­trau­ens­vor­schuss“, mein­te Kauf­mann daher zu einer Rei­he von künf­ti­gen Bewoh­nern, die der Ein­la­dung zum Richt­fest gefolgt waren.

 

Die Kreis­wohn­bau inves­tiert drei­ein­halb Mil­lio­nen Euro in die Wohn­an­la­ge. Deren Woh­nun­gen rei­chen von der 54 Qua­drat­me­ter gro­ßen Zwei- Zim­mer-Woh­nung bis hin zum 95 Qua­drat­me­ter gro­ßen Pent­house. Zur fes­ten Aus­stat­tung gehört ein klei­ner Tablet-Com­pu­ter, mit dem die Bewoh­ner vie­les regeln und steu­ern kön­nen: von der Hei­zung über Elek­tro­ge­rä­te bis zu Jalou­sie und Fensteröffner.

 

Quel­le: Sar­sted­ter Anzei­ger der Hil­des­hei­mer All­ge­mei­nen Zei­tung, 18. Janu­ar 2013

Veröffentlicht unter 2013