Moderne Dämmung lässt Nebenkosten sinken
Die Kreiswohnbau saniert drei Mehrfamilienhäuser in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße von der Fassade bis hin zu den Badezimmern
Sarstedt (mak). Fast ein Dreivierteljahr lang mussten sie sich einen im Hof stehenden Sanitärcontainer teilen. Jetzt besitzen die Bewohner der drei Mehrfamilienhäuser in der Friedrich-Ludiwig-Jahn-Straße 13, 13a und 13b moderne Bäder und ein komplett saniertes Haus. Die Kreiswohnbau Hildesheim GmbH (KWG) hat den Abschluss der Sanierungsarbeiten mit einem kleinen Mieterfest gefeiert.
Im Dezember 2011 kaufte die Kreiswohnbau das 1929 erbaute Gebäude mit 21 Mietwohnungen von der Stadt Sarstedt. Zu diesem Zeitpunkt war das Mietshaus sanierungsbedürftig, die Stadt habe aber nicht das Geld besessen, diese Arbeiten durchzuführen, berichtet Ralf Oelkers, Leiter der Kreiswohnbau in Sarstedt. So investierte die KWG nun nach eigenen Angaben rund 1,3 Millionen Euro in das Gebäude. Im Schnitt wurden dabei 60 000 Euro für jede Wohnung ausgegeben.
Das Unternehmen sanierte das Gebäude mit rund 1400 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche nach den neuesten energetischen Vorschriften. Die Außenfassade erhielt eine neue Wärmedämmung und einen modernen Anstrich, die alten Fenster wurden durch Wärmeschutzverglasungen ersetzt. Dadurch erhofft man sich, die Heizkosten im Winter drastisch senken zu können, da weniger Wärme durch die Wände und Fenster verloren geht. Außerdem wurde die gesamte Heizungsanlage ausgetauscht. Eine neue Zentralheizung mit Warmwasseraufbereitung ersetzt die alte Gas-Etagenheizung.
Die Modernisierungen sollen helfen, die Nebenkosten zu senken. Die Kreiswohnbau wollte die Investitionskosten nicht über Mieterhöhungen an die Bewohner weitergeben. Möglich wurde dies durch Förderprogramme und günstige Kredite. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir erhalten haben“, sagt der Geschäftsführer der KWG, Matthias Kaufmann: „Ohne die Förderungen und guten Kredite wären die Mieten explodiert.“
Die vergangenen Monate waren für die Mieter nicht ganz einfach. Denn auch in ihren Wohnungen wurde renoviert. „Viele Vermieter schicken die Bewohner in dieser Zeit aus dem Gebäude“, berichtet Kaufmann: „Wir allerdings haben versucht die Arbeiten zu realisieren, während die Mieter in ihren Wohnungen blieben.“ Dabei sind sich die Bewohner einig: Ohne die Anwesenheit des Bauleiters Michael Schmidt wären die Arbeiten mit viel mehr Komplikationen verlaufen. Dieser habe oftmals zwischen den Parteien vermitteln müssen und bot sich den Mietern auch immer als Ansprechpartner an, wenn Unstimmigkeiten auftraten.
Jetzt können sich die Bewohner über ein neues Badezimmer und einen Balkon freuen. Bei der Modernisierung des Bades wurde auf eine möglichst barrierefreie Ausführung und eine großzügige Dusche geachtet. Dies soll besonders älteren Menschen helfen. Außerdem verfügen die Bäder über eine Lüftungsanlage, die zentral gesteuert wird. In den Wohnungen wurden darüber hinaus Ruf- und Sprechanlagen mit Türöffner installiert.
Die Treppenhäuser und Eingangsbereiche hat die Kreiswohnbau ebenfalls neu gestaltet und saniert. So sind beispielsweise die Eingangstüren nun mit Glasvordächern geschützt. „Auch wenn das Gebäude von außen nun sehr modern aussieht, haben wir versucht, nicht zu weit von der ursprünglichen Form wegzugehen“, meint Kaufmann: „Wir haben uns alte Fotos von 1929 angeschaut und versucht, denen in der Gestaltung etwas treu zu bleiben.“
Das Mieterfest wollten Kaufmann und Oelkers zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Bruer auch nutzen, um sich bei den Bewohnern für die Geduld während der Renovierungsarbeiten in den vergangenen Monaten zu bedanken. In einer fast schon familiären Runde trafen sie sich mit einigen Mitarbeitern der KWG und dem Leiter der Baufirma, Ulrich Fliegner.
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 10. August 2013