KWG will wieder mehr Wohnungen bauen
Kreis-Baugesellschaft prüft erstmals Investitionen in Hohenhameln / Argentum-Pläne auch für Gronau
Von Tarek Abu Ajamieh
Kreis Hildesheim/Hohenhameln. Die Hildesheimer Kreis-Wohnungsbaugesellschaft KWG steht vor dem Sprung über die Landkreisgrenze. Sie prüft den Bau eines barrierefreien Mehrfamilienhauses der „Argentum“- Kategorie in Hohenhameln. „Wir sind in Gesprächen mit der Gemeinde“, sagte Geschäftsführer Matthias Kaufmann gestern bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2017. Aber auch in anderen Kommunen will das Unternehmen zusätzliche Wohnungen bauen.
Damit steht bei der KWG eine Trendwende an. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen mehr Wohnungen verkauft, als neue zu bauen. Vor allem einzelne Mehrfamilienhäuser in kleineren Orten, besonders im Südkreis. Im Vorjahr trennte sich die KWG noch einmal von insgesamt 26 Wohnungen in Duingen, Freden, Söhre und Barfelde. Mit 3954 Wohnungen in Stadt und Landkreis verfügt das Unternehmen damit über so wenige wie schon lange nicht mehr.
Doch nun soll es, gerade angesichts der zunehmenden Wohnungsknappheit in einigen Bereichen der Region, wieder in die andere Richtung gehen. In Sarstedt plant die KWG ein neues fünfstöckiges Hochhaus, Geschäftsführer Kaufmann würde zudem gern den alten Bauhof dort mit mehr Wohnhäusern, zum Teil als sozialer Wohnungsbau gefördert, bebauen.
Kommt es zur Einigung mit der Gemeinde Hohenhameln, würde sich das Unternehmen erstmals im Landkreis Peine engagieren. Hohenhamelns Bürgermeister Lutz Erwig habe wegen eines eventuellen Argentum-Baus angefragt, sagte Kaufmann gestern. Mehrfamilienhäuser dieser Art – barrierefrei, mit kleineren Wohnungen und buchbaren Gesundheits-Dienstleistungen – gibt es unter anderem in Sarstedt und Bad Salzdetfurth, in diesem Jahr sollen die Häuser in Algermissen, Holle und Elze fertig werden. Überlegungen gibt es zudem für Bockenem, für Hohenhameln – und auch für Gronau, wie Kaufmann gestern sagte.
Dort gibt es auch schon einen Standort, das Gebäude soll auf einem Grundstück neben dem alten Bürgermeisterhaus entstehen. Ebenfalls im Gronauer Zentrum ist ein Haus mit elf Mietwohnungen geplant. „Im Prinzip haben wir Projekte für fünf Jahre in der Schublade, wollen wieder auf mindestens 4200 Wohnungen kommen“, so Kaufmann.
Wirtschaftlich gerüstet für die neuen Pläne ist das Unternehmen. Im Vorjahr erzielte es einen Gewinn von knapp 2,4 Millionen Euro. Das Eigenkapital stieg auf inzwischen 49,6 Millionen Euro an. Die durchschnittliche Miete liegt bei 5,15 Euro pro Quadratmeter.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 30. Juni 2018