23. Mai 2017

kwg kauft historisches Salinengebäude am Kurpark

Pläne für Museum, Kindergarten und betreutes Wohnen unter einem Dach reifen / Arbeiten könnten noch in diesem Jahr beginnen

Von Ulri­ke Kohrs

Bad Salz­det­furth. Ein neu­es Muse­um für Bad Salz­det­furth: Das The­ma steht schon län­ger im Raum, beschäf­tigt Ver­wal­tung, Poli­tik und den Arbeits­kreis Muse­um. Eine Lösung zeich­net sich ab und hat im Stadt­rat auch bereits eine Mehr­heit gefun­den. Das stadt­his­to­ri­sche Berg­bau­mu­se­um soll an einen geschichts­träch­ti­gen Stand­ort zie­hen: ins Gebäu­de der Salzpfännergilde.

 

Die Kreis­wohn­bau will das Gebäu­de kau­fen, ent­spre­chend umbau­en und dann an die Stadt ver­kau­fen. So der Plan. Doch in der Stadt geis­tern Gerüch­te her­um: Die KWG sei längst von dem Ange­bot zurück­ge­tre­ten, heißt es. Mat­thi­as Kauf­mann, Geschäfts­füh­rer des Unter­neh­mens, schüt­telt den Kopf. „Unsinn. Seit gut zehn Tagen gehört uns das Gebäu­de, in Kür­ze wird auch ein Vor­ver­trag mit der Stadt auf­ge­setzt“, erklärt er. Alles gehe sei­nen Gang.

 

Wie berich­tet, soll das Sali­nen­haus im Erd­ge­schoss zum einen das Muse­um beher­ber­gen, zum ande­ren wird dort auch im lin­ken Gebäu­de­teil (von der Sali­nen­stra­ße aus betrach­tet) ein Kin­der­gar­ten ein­zie­hen – nach der­zei­ti­ger Pla­nung mit einer Kin­der­gar­ten- und einer Krip­pen­grup­pe. Im Ober­ge­schoss ent­steht Wohn­raum. „Wir wol­len ein ganz neu­es Ange­bot schaf­fen, eine Lücke zwi­schen betreu­tem Woh­nen und Senio­ren­heim schlie­ßen“, so Kauf­mann. In einer Wohn­grup­pe wer­den 15 Plät­ze für Men­schen mit hohem Betreu­ungs­be­darf ein­ge­rich­tet. Gesprä­che mit einem inter­es­sier­ten Betrei­ber lau­fen bereits. Die Räu­me wer­den von der Rück­sei­te des Gebäu­des über einen Fahr­stuhl erreich­bar sein und zur Stra­ßen­sei­te hin mit Bal­ko­nen aus­ge­baut. Das Muse­um wird den rech­ten Teil des Erd­ge­schos­ses bezie­hen und dort eine 330 Qua­drat­me­ter gro­ße Aus­stel­lungs­flä­che bekom­men. Erreich­bar soll die­se über einen Ein­gang von Sei­ten des zwei­ten Kur­park-Park­plat­zes sein. Im Ein­gang der Hal­le wer­den Berei­che für Kas­se und Gar­de­ro­be abge­trennt, im hin­te­ren Bereich soll Platz für muse­ums­päd­ago­gi­sche Arbeit sein. Dank eines fle­xi­blen Beleuch­tungs­sys­tems und im Boden ein­ge­las­se­ner Steck­do­sen kön­ne das Muse­um sei­ne Aus­stel­lun­gen immer neu vari­ie­ren, so Kauf­mann. Weil alles offen gestal­tet wird, bie­te das Muse­um künf­tig außer­dem die Mög­lich­keit, dort Emp­fän­ge oder Kon­zer­te zu ver­an­stal­ten. „Dadurch wür­de das Muse­um mehr Teil des Lebens in der Stadt wer­den“, sagt Kauf­mann. Das hören ver­mut­lich die­je­ni­gen ger­ne, die in dem Haus ohne­hin lie­ber ein Ver­an­stal­tungs­zen­trum gese­hen hätten.

 

„Die KWG hat kein Interesse am jetzigen Gebäude des Museums. Es wird Aufgabe der Stadt sein, sich Gedanken über eine sinnvolle Nachnutzung der Immobilie zu machen.“

Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau GmbH 

 

Weil der Arbeits­kreis Muse­um sich zudem einen Lager­raum gewünscht hat, will die KWG im Außen­be­reich eine kal­te Lager­hal­le errich­ten. Beson­ders emp­find­li­che Expo­na­te sol­len dort aber nicht depo­niert wer­den. Für sie wird im Muse­um an der Stirn­sei­te eine Art kli­ma­ti­sier­ter Schrank ein­ge­baut, „mit Glas­tü­ren, so dass die Gegen­stän­de auch zu sehen sind“, erläu­tert Kauf­mann. Vor dem Gebäu­de ist dann Platz für grö­ße­re Ausstellungsgegenstände.

 

Die KWG strickt die Plä­ne für das Muse­um nicht allein. Ver­wal­tung, Poli­tik, Muse­ums­mit­ar­bei­ter und Fach­leu­te wür­den die Kon­zep­te eng beglei­ten. „Für uns ist das abso­lu­tes Neu­land“, gesteht Kauf­mann. Wenn alle Anträ­ge gestellt, die Ver­trä­ge unter Dach und Fach und die not­wen­di­gen poli­ti­schen Beschlüs­se gefällt wur­den, könn­te noch in die­sem Jahr mit den Bau­ar­bei­ten begon­nen wer­den. Die wür­den sicher­lich rund ein Jahr dauern.

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 23. Mai 2017

Veröffentlicht unter 2017