Kreiswohnbau kauft alte Wohnblocks
Zwangsversteigerung auf Marienburger Höhe endgültig vom Tisch / Massive Sanierung geplant
Von Tarek Abu Ajamieh
Hildesheim. Das Hin und Her um die Zukunft dreier Mehrfamilienhäuser auf der Marienburger Höhe ist beendet: Die Kreiswohnbau hat die Wohnblocks in der Rostocker Straße 4, 6 und 8 gekauft. Zuvor war unter anderem eine Zwangsversteigerung gescheitert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Kreiswohnbau-Geschäftsführer Matthias Kaufmann kündigte erhebliche Investitionen in die arg sanierungsbedürftigen Gebäude an.
Die drei Wohnhäuser mit insgesamt 24 Wohnungen gehörten bislang einer Erbengemeinschaft. Ein Mitglied des Verbundes hatte bereits vor gut zwei Jahren eine Zwangsversteigerung anberaumt. Allerdings fand sich kein Interessent, der bereit war, 787 000 Euro zu investieren – und damit mindestens 70 Prozent des von einem Gutachter ermittelten Verkaufswertes von 1,13 Millionen Euro.
Zwei weitere Zwangsversteigerungs-Termine waren jeweils für Januar 2016 und 2017 angesetzt. In beiden Fällen beantragte der Betreiber jedoch, das Verfahren auszusetzen, um auf dem freien Markt einen Käufer für die Objekte zu finden. Im vergangenen Jahr ging das noch schief. In diesem Jahr meldeten sich mehrere potenzielle Investoren bei der Sparkasse, die von der Erbengemeinschaft mit dem Bieterverfahren beauftragt war. „Wir haben offenbar das interessanteste Angebot gemacht“, freut sich Kreiswohnbau-Chef Kaufmann.
Für die kommunale Immobiliengesellschaft ist laut Kaufmann vor allem die Lage der Wohnblocks interessant: „Wir haben ganz in der Nähe schon rund 100 Wohnungen, zudem ist der Standort in einem Wohngebiet, das sowohl nah an der Universität als auch nicht so weit weg vom Stadtzentrum liegt, recht attraktiv.“ Dass die Nachfrage nach Wohnungen in Hildesheim derzeit durch Studenten und andere Neubürger wie berichtet steigt, dürfte ein Übriges getan haben.
Laut Kaufmann sind derzeit nur noch 13 der 24 Wohnungen bewohnt. In den vergangenen Jahren waren – auch aufgrund der Unsicherheit über die Eigentümer und mangelnden Sanierungen – mehrere Mieter ausgezogen. Was der neue Besitzer durchaus auch praktisch findet: „Wenn wir umfangreiche Sanierungen machen wollen, etwa an Bädern, ist es gut, wenn wir Ausweich-Wohnungen im gleichen Gebäude anbieten können“, sagt Kaufmann.
Und sanieren und modernisieren will der neue Eigentümer reichlich. „Da wird es sicher auch um Dach, Fenster und Dämmung gehen“, sagt Kaufmann, der betont, sein Unternehmen wisse, worauf es sich einlasse: „Wir haben das vor ein paar Jahren mit einem ganz ähnlichen Gebäude in Ochtersum gemacht, das war ebenfalls vom Architekten Geyer und aus der gleichen Zeit.”
Von außen sichtbarste Veränderung dürften neue Fahrstühle werden, die die Kreiswohnbau außen an den Gebäuden installieren will. „Um zumindest einen Teil der Wohnungen barrierefrei anbieten zu können“, wie der Geschäftsführer sagt.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 01. Februar 2017