27. Juni 2016

Investoren planen drei Wohnanlagen in Harsum

Im neuen Wohngebiet Ährenkamp sollen mehr als 60 barrierefreie Miet- und Eigentumswohnungen entstehen

Von Hans-Theo Wiechens

HARSUM. Die Plä­ne für das neue Wohn­bau­ge­biet Ähren­kamp im Nord­wes­ten von Har­sum neh­men Form an. Nach aktu­el­lem Stand sol­len auf dem 6,9 Hekt­ar gro­ßen Are­al neben ins­ge­samt 70 Ein­fa­mi­li­en- und eini­gen Dop­pel­häu­sern auch drei gro­ße Wohn­an­la­gen mit bar­rie­re­frei­en Miet- und Eigen­tums­woh­nun­gen ent­ste­hen. Für deren Bau hat­te sich der Orts­rat aus­ge­spro­chen. Bei einer Befra­gung im Rah­men des Gemein­de­ent­wick­lungs­kon­zep­tes hat­ten sich vie­le Bür­ger ein sol­ches Wohn­an­ge­bot gewünscht.

 

Es wird jetzt auch höchs­te Zeit, dass wir mit der Ent­wick­lung wei­ter­kom­men“, sagt Bür­ger­meis­ter Gun­dolf Kem­nah. Das Bau­ge­biet wer­de jeden­falls „ein bun­ter Strauß für alle Alters­schich­ten“. Beson­ders freue ihn, dass der Beam­ten-Woh­nungs-Ver­ein (BWV) Hil­des­heim und die Kreis­wohn­bau Hil­des­heim GmbH ihre geplan­ten Pro­jek­te nun­mehr ver­wirk­li­chen könn­ten. Dafür habe sich inzwi­schen auch der Ver­wal­tungs­aus­schuss des Gemein­de­ra­tes ausgesprochen.

 

Dem­nach plant der BWV auf einem 4000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Grund­stück in der Mit­te des Bau­ge­bie­tes ins­ge­samt 29 bar­rie­re­freie Miet­woh­nun­gen. Dar­un­ter sind 19 Plät­ze mit ange­bo­te­ner Tages­pfle­ge. Sie sol­len durch das Alten­pfle­ge­heim St. Eli­sa­beth Har­sum im Ver­bund der Kon­gre­ga­ti­on der Barm­her­zi­gen Schwes­tern vom hl. Vin­zenz von Paul betrie­ben wer­den. Die Woh­nun­gen, so BWV-Vor­stand Wolf­gang Dress­ler, hät­ten eine Grö­ße zwi­schen 55 und 75 Qua­drat­me­tern. „Erstaun­li­cher­wei­se haben wir dafür bereits etli­che Nachfragen.“

 

Die Kreiswohnbau plant in diesem Objekt 21 Eigentumswohnungen, hier die Ansicht von Süden.

Die Kreis­wohn­bau plant in die­sem Objekt 21 Eigen­tums­woh­nun­gen, hier die Ansicht von Süden.

Zwei­ter im Bun­de ist die Kreis­wohn­bau Hil­des­heim, die auf einer 3000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Flä­che 21 Eigen­tums­woh­nun­gen in der Grö­ße zwi­schen 65 und 90 Qua­drat­me­ter bau­en will. Die Anla­ge soll auch eine Tief­ga­ra­ge erhal­ten. Bei dem Vor­ha­ben, so Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kauf­mann, han­de­le es sich um eine zwei­ge­schos­si­ge Eigen­tums­wohn­an­la­ge nach dem „Argentum“-Konzept. Eine ver­gleich­ba­re Anla­ge besteht bereits in der Lie­gnit­zer Stra­ße in Sar­stedt. Der demo­gra­fi­sche Wan­del erfor­de­re intel­li­gen­te Wohn­kon­zep­te für älte­re Menschen.

 

Die Kreis­wohn­bau inves­tiert seit 2012 im Kreis ver­stärkt in bar­rie­re­freie, modern aus­ge­stat­te­te und ener­ge­tisch opti­mier­te Ser­vice-Wohn­an­la­gen. Ziel­grup­pe dabei sei­en Paa­re und Allein­ste­hen­de der Gene­ra­ti­on ab 60 Jah­ren. Sie könn­ten ihr Auto in der Tief­ga­ra­ge abstel­len und von dort per Auf­zug ihre Woh­nun­gen errei­chen, sagt Kauf­mann. Auch für die­se Anla­ge lägen schon ers­te Anfra­gen von Inter­es­sen­ten vor. „Der Bedarf dafür ist in Har­sum gege­ben.“ Eine wei­te­re gleich­gro­ße Flä­che hat sich der Grund­ei­gen­tü­mer reser­viert. Er plant als pri­va­ter Inves­tor eben­falls eine bar­rie­re­freie Wohn­an­la­ge mit Mietwohnungen.

 

Wenn alles klappt, dann soll der Bebau­ungs­plan für das Wohn­ge­biet Ähren­kamp noch in die­sem Jahr vom Gemein­de­rat beschlos­sen wer­den. Der­zeit wür­den in dem Gebiet noch die Vor­kom­men von Brut- und Rast­vö­geln erfasst, sagt Kem­nah. Auch mög­li­che Popu­la­tio­nen von Feld­hams­tern und Feu­er­sa­la­man­dern wür­den geprüft. Kem­nah hofft aber, dass sich dadurch kei­ne wei­te­ren Zeit­ver­zö­ge­run­gen erge­ben. Wenn das der Fall sein soll­te, wer­de das Bau­ge­biet im Früh­jahr 2017 erschlossen.

 

Ins­ge­samt hat die Gemein­de Har­sum für die Pla­nung und den Ankauf der Flä­chen sowie für deren Erschlie­ßung sechs Mil­lio­nen Euro im Haus­halt ein­ge­plant. Das Geld soll aber durch den Ver­kauf der Grund­stü­cke wie­der rein­kom­men. Zur Über­brü­ckung müs­se die Gemein­de dafür einen Kre­dit von drei Mil­lio­nen Euro auf­neh­men. Auch der sei bereits im Etat vor­ge­se­hen, sagt Kem­nah. Beson­ders attrak­tiv sei, dass die Tele­kom in die­sem Bau­ge­biet ein Glas­fa­ser­ka­bel ver­le­gen will. Es ermög­li­che Kun­den, dann über eine schnel­le Inter­net­ver­bin­dung mit bis zu 200 Mbit/s im Netz sur­fen zu kön­nen. „Ich will nur hof­fen, dass bei der Erschlie­ßung des Gebie­tes nicht noch archäo­lo­gi­sche Fun­de zu Tage treten.“

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 25. Juni 2016

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