Hässlicher Klotz weicht schönen Bauplätzen
Abriss des Alfelder Schwesternwohnheims beginnt
Alfeld. Seit rund fünf Jahren steht das Schwesternheim schräg gegenüber dem Alfelder Krankenhaus schon leer. Die ehemals darin untergebrachte Schwesternschule existiert ebenfalls nicht mehr. Nun soll der verfallende und stark in die Jahre gekommene Komplex aus den Sechzigerjahren, der früher über 100 Krankenschwestern beherbergt hat, abgerissen werden. Sobald das geschehen ist, werden dort vier Baugrundstücke für Einfamilienhäuser erschlossen.
„Ab Frühjahr 2012 sollen die Grundstücke fertig zur Bebauung sein“, teilt Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau Hildesheim GmbH, mit. Der Eigentümer des Schwesternheims, die Krankenhaus Alfeld GmbH, hat die Kreiswohnbau GmbH mit dem Abriss und der Erschließung beauftragt. Dass das Gebäude demnächst der Abrissbirne zum Opfer fällt, stimmt kaum jemanden traurig: „Wir sind froh, dass es verschwindet“, meint Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen. „Die Schwestern wohnen heute lieber in ihrem Umfeld. Und zeitgemäß war es ohnehin nicht mehr – mit Duschen und Toiletten auf dem Flur. Auch die Anwohner hinter dem Wohnheim freuen sich schon darauf, dass die Sichtblockade wegkommt.“ Kein Wunder angesichts der bevorzugten, weil sonnigen Wohnlage mit Blick ins Leinetal, die zu den schönsten Alfelds zählt.
Für die Kreiswohnbau gehören solche Aufgaben zum Tagesgeschäft: „Aber hier waren wir erstaunt, wie preiswert der Abriss wird, auch weil etliche der Materialien wieder verwendbar sind“, sagt Matthias Kaufmann: Inklusive Erschließung der Baugrundstücke rechne man mit 150 000 Euro. Ein Bebauungsplan sei nicht vorhanden – die Baukörper sollen sich lediglich an der Nachbarschaftsbebauung orientieren.
Die Initiatoren Olaf Levonen als Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH sowie Prokurist Guido Sievers sehen die Abrissaktion, aus der schmucke Einfamilienhäuschen auf rund 800 Quadratmeter- Bauplätzen mit unverbaubarem Blick über die Stadt entstehen sollen, auch als entscheidenden Beitrag zur Stadtbauplanung. Auskünfte über die Grundstücke gibt Kreiswohnbau- Mitarbeiter Milano Werner unter der Telefonnummer 05121-97646.
Pressemitteilung der Leine-Deister-Zeitung vom 19.10.2011