17. Oktober 2019

Grundsteinlegung: Zeitkapsel für Kipphut-Neubau versenkt

Achtgeschossiges Sarstedter Großprojekt soll im April 2021 fertiggestellt sein / Bürgermeisterin: „Skyline der Stadt verändert sich“

Beton­bau­er­po­lier Bernd Dowe ver­senkt die Zeit­kap­sel im Bei­sein von kwg-Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kauf­mann, Bür­ger­meis­te­rin Hei­ke Brenn­ecke, kwg- Auf­sichts­rats­chef Klaus Bruer und dem Lei­ter des Sar­sted­ter kwg-Kun­den­cen­ters, Ste­fan Mai (von links), im fri­schen Beton. FOTO: MICHAEL BORNEMANN

Von Micha­el Bornemann

Sarstedt.„Das fünf­te Hoch­haus auf dem Kipp­hut wird auch ein wenig die Sky­line unse­rer Stadt ver­än­dern“, stell­te Sar­stedts Bür­ger­meis­te­rin Hei­ke Brenn­ecke ges­tern bei der Grund­stein­le­gung für das 7,5 Mil­lio­nen Euro teu­re Groß­pro­jekt der Kreis­wohn­bau­ge­sell­schaft (kwg) fest. Zahl­rei­che Ver­tre­ter des Rates und der Ver­wal­tung waren der Ein­la­dung zu die­ser Zere­mo­nie gefolgt. Sie wur­den Zeu­gen, als Beton­bau­er­po­lier Bernd Dowe die Zeit­kap­sel, in der sich unter ande­rem eine aktu­el­le Zei­tungs­aus­ga­be befand, im fri­schen Beton versenkte.

 

Wie berich­tet, sol­len in dem Hoch­haus unter ande­rem 22 Woh­nun­gen mit zwei bis drei Zim­mern und einer Wohn­flä­che von jeweils 60 bis 100 Qua­drat­me­tern ent­ste­hen. Im Unter­ge­schoss ist eine 930 Qua­drat­me­ter gro­ße Tief­ga­ra­ge mit Elek­tro­an­schlüs­sen geplant. Hin­zu kommt eine Kin­der­krip­pe mit zwei Grup­pen für jeweils 15 Mäd­chen und Jun­gen im Alter von bis zu drei Jah­ren. Im ers­ten Ober­ge­schoss wird der­weil eine Senio­ren-Wohn­grup­pe mit zehn Appar­te­ments unter­ge­bracht. Bei­de Ein­rich­tun­gen wer­den die Johan­ni­ter betrei­ben. Für die Pla­nung des Gesamt­kom­ple­xes zeich­ne­te indes das Hil­des­hei­mer Archi­tek­tur­bü­ro Hirsch verantwortlich.

 

Das ist eine gute Mischung von Jung und Alt“, beton­te der Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de der kwg, Klaus Bruer, wäh­rend sei­ner Begrü­ßungs­an­spra­che. „Das Fun­da­ment für die­ses Pro­jekt hat uns übri­gens die Natur erschaf­fen“, stell­te er mit Blick auf das frü­he­re Kalk­bruch­ge­län­de fest. Über­ra­schend sei indes gewe­sen, dass sich in dem Boden auch eine Alt­de­po­nie befand. „Das Wis­sen um die­se Depo­nie war ver­schüt­tet“, so Bruer. Dank der Zusa­ge des zwi­schen­zeit­lich ver­stor­be­nen Umwelt­de­zer­nen­ten Hel­fried Bas­se habe die Stadt Sar­stedt jedoch Kreis- Gel­der für die Ent­sor­gung der Alt­las­ten in Anspruch neh­men kön­nen. Abschlie­ßend dank­te Bruer allen an den Pla­nun­gen Betei­lig­ten und brach­te sei­ne Hoff­nung auf einen unfall­frei­en Bau­ver­lauf mit den Bibel­wor­ten „Oh Herr, lass es gelin­gen“ zum Ausdruck.

 

Hei­ke Brenn­ecke freu­te sich ins­be­son­de­re über die Schaf­fung neu­en Wohn­raums in Sar­stedt. „Wir haben näm­lich der­zeit eine Voll­be­le­gung in unse­rer Stadt.“ So mel­de­ten sich der­zeit auf ein Miet­an­ge­bot in Sar­stedt im Schnitt 99 Inter­es­sen­ten. Doch natür­lich sei auch die Schaf­fung neu­er Krip­pen­plät­ze für Sar­stedt ein wich­ti­ges The­ma. „Unterm Strich freut es mich aber beson­ders, dass hier mit­ten in der Stadt auf einer Flä­che von nur 2500 Qua­drat­me­tern ein so platz­spa­ren­der Bau ent­steht, der gleich meh­re­ren Bedürf­nis­sen gerecht wird“, beton­te die Verwaltungschefin.

 

"So hoch haben wir auch noch nie gebaut."

Matthias Kaufmann kwg-Geschäftsführer

 

kwg-Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kauf­mann erklär­te sodann, dass der geplan­te Neu­bau im vol­len Umfang dem kwg-Leit­bild des Mit­ein­an­ders, der Wirt­schaft­lich­keit sowie des Umwelt- und Kli­ma­schut­zes ent­spre­che. Dabei räum­te er aller­dings ein, dass es in Sar­stedt eine durch­aus sehr emo­tio­na­le Dis­kus­si­on über die Höhe des acht­ge­schos­si­gen Gebäu­des gege­ben habe. „So hoch haben wir auch noch nie gebaut“, sag­te Kauf­mann. Aller­dings habe die kwg dies mit Absicht gemacht. „Wir kön­nen nicht immer wei­ter nach außen wuchern.“ Inso­fern sei das Hoch­haus ein sehr nach­hal­ti­ges Modell, das auch ein Vor­bild für ande­re Kom­mu­nen sein könne.

 

Auch Kauf­mann dank­te allen am Bau betei­lig­ten Fir­men sowie dem Rat und der Ver­wal­tung der Stadt für das der kwg ent­ge­gen­ge­brach­te Ver­trau­en. Sein Dank galt aber auch den Johan­ni­tern als Betrei­ber der Senio­ren-WG und der Kin­der­krip­pe. Die Anlie­ger des Bau­grund­stücks bat er der­weil um Ver­ständ­nis für die Belas­tun­gen wäh­rend der 22- mona­ti­gen Bauphase.

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung (Sar­sted­ter Anzei­ger), 17. Okto­ber 2019

Veröffentlicht unter 2019