12. Januar 2019

Es ist eine Unverschämtheit und eine Sauerei“

Unbekannte laden große Mengen von Müll an der Saganer Straße in Sarstedt ab / Auf den Verursacher kommt ein Verfahren zu

Der Sperr­müll scheint sich an der Saga­ner Stra­ße immer wei­ter zu ver­meh­ren. Sofa­tei­len, Matrat­zen und ande­ren Möbel­stü­cken und Haus­halts­ge­rä­ten ist anzu­se­hen, dass sie schon seit eini­ger Zeit im Regen ste­hen. FOTOS: REBECCA HÜRTER

Von Rebec­ca Hürter

Sar­stedt. An der Saga­ner Stra­ße sieht es aus, als hät­te jemand einen gro­ßen Teil sei­ner Ein­rich­tung aus dem Fens­ter geschmis­sen. Meh­re­re Tei­le eines gro­ßen Sofas ste­hen auf einem Grün­strei­fen gegen­über der Haus­num­mer 1. Matrat­zen leh­nen dage­gen. Ein Kühl­schrank liegt auf einem Fuß­weg – voll­ge­stopft mit Plas­tik­tü­ten und ande­rem Krem­pel. Holz­bret­ter, zer­beul­te Wäsche­stän­der und Bett­de­cken ergän­zen das Still­le­ben. Und das ist nicht alles: Der Müll wur­de groß­flä­chig auf dem Gelän­de zwi­schen den Häu­sern ver­teilt, nach­dem Unbe­kann­te ihn ille­gal auf der Stra­ße ent­sorgt hatten.

 

Der ille­gal ent­sorg­te Müll wur­de auch auf dem angren­zen­den Sport­platz ausgebreitet.

Scher­ben und Plas­tik­split­ter bil­den einen Weg zum angren­zen­den Platz. An der Ska­te­ram­pe liegt der nächs­te Müll­hau­fen. Das Inne­re eines Dru­ckers wur­de zum Bei­spiel kom­plett aus­ein­an­der­ge­nom­men und aus­ge­brei­tet. „Das ist wirk­lich schlimm“, sagt eine Spa­zier­gän­ge­rin, die regel­mä­ßig an der Stel­le vor­bei­läuft. „Das liegt hier schon seit meh­re­ren Wochen.“

 

Mitt­ler­wei­le hat die Kreis­wohn­bau­ge­sell­schaft (KWG) nach Anga­ben von Pres­se­spre­cher Mila­no Wer­ner eine Fir­ma beauf­tragt, um den „künst­lich her­bei­ge­führ­ten Schand­fleck“ zu besei­ti­gen. Das ver­un­rei­nig­te Grund­stück ist Eigen­tum der KWG. Der Müll kommt Wer­ner zufol­ge aber nicht aus den Häu­sern, die der Gesell­schaft gehö­ren. Irgend­wer habe sei­nen Haus­rat dort abgeladen.

 

Es ist eine Unver­schämt­heit und eine Saue­rei“, sagt Wer­ner. „Wir blei­ben auf den Kos­ten sit­zen und das fällt auf die Gemein­schaft zurück“. Die Kos­ten der Mie­ter wür­den sich durch den hohen Auf­wand erhöhen.

 

Die Mit­ar­bei­ter der KWG ver­su­chen laut Wer­ner immer, den Ver­ur­sa­cher zu fin­den, wenn ille­gal Müll auf ihrem Gelän­de ent­sorgt wird. Dafür arbei­ten sie unter ande­rem mit dem Zweck­ver­band Abfall­wirt­schaft Hil­des­heim (ZAH) zusam­men. Sie erkun­di­gen sich dort zum Bei­spiel, ob jemand aus dem betrof­fe­nen Gebiet vor der Müll­ab­la­ge­rung Sperr­müll ange­mel­det hat. Außer­dem suchen sie in dem Müll nach Hin­wei­sen auf den Täter.

 

In jedem Fall wird laut Wer­ner ein Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet. Es sei schon mehr­fach vor­ge­kom­men, dass auf die­sem Weg die Ver­ur­sa­cher gefun­den wur­den. Das sei­en jedoch nur Ein­zel­fäl­le und nicht die Regel. Die Ver­ur­sa­cher müs­sen dann für die Ent­sor­gung des Abfalls auf den Pri­vat­grund­stü­cken bezahlen.

 

Wer auf öffent­li­chen Flä­chen ille­gal Müll ent­sorgt, muss nach Anga­ben von Hei­ke Szc­zes, Mit­ar­bei­te­rin des ZAH, mit einem Buß­geld rech­nen, das der Land­kreis ver­hängt. Mit­ar­bei­ter des Land­krei­ses beauf­tra­gen den ZAH in sol­chen Fäl­len, den Abfall zu ent­fer­nen. Wie hoch das Buß­geld aus­fällt, sei vom Ein­zel­fall abhängig.

 

Szc­zes ver­steht das Ver­hal­ten der Müll­sün­der nicht: „Eigent­lich muss kei­ner ein­fach etwas weg­schmei­ßen“, sagt sie. Schließ­lich kön­ne Sperr­müll auf einem Wert­stoff­hof kos­ten­frei abge­ge­ben wer­den. Zudem kann jeder Bür­ger laut Szc­zes zwei Mal im Jahr bis zu drei Kubik­me­ter Sperr­müll kos­ten­frei von der ZAH vor sei­ner Haus­tür abho­len las­sen. Den Sperr­müll muss er früh­zei­tig anmel­den. Die ZAH infor­miert den Kun­den dann über einen Ter­min, an dem er sei­nen Sperr­müll an die Stra­ße stel­len kann.

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung (Sar­sted­ter Anzei­ger) vom 12. Janu­ar 2019

Veröffentlicht unter 2019