Ein Haus für Kinder, Besucher und Menschen mit Betreuungsbedarf
Planungen der KWG zum Salinenhaus vorgestellt / Fertigstellung bis März 2020 geplant
Von Heiko Stumpe
BAD SALZDETFURTH. Baubesichtigung im Salinengebäude in Bad Salzdetfurth. Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau GmbH (KWG), die das Gebäude an den Gradierwerken im letzten Jahr gekauft hat, traf sich vor Ort mit Bauleiter Heiko Kollien und dem Architekten Henning Himstedt.
Der historische Bau, der etwa zwischen 1880 und ´90 errichtet wurde, wird von der KWG umgebaut werden. Die Ideen sind erarbeitet: Im Erdgeschoss wird das Bergbaumuseum auf 330 Quadratmetern einziehen – das ist die Planung für den nördlichen Teil. Im südlichen Bereich des insgesamt 60 Meter langen Gebäudes wird ein Kindergarten mit einer Kita-Gruppe und einer Krippengruppe einziehen. Im Obergeschoss soll Wohnraum entstehen. 18 Appartements werden dort gebaut, unter anderem für Beatmungspatienten und weitere Menschen mit einem erhöhten Betreuungsbedarf. Die „ambulant betreute Wohngruppe“ wird von dem Unternehmen Pflege hoch 3 betrieben werden.
Dort, wo früher die Salzpfänner die Sole kochten, um das kostbare weiße Nahrungs- und Konservierungsmittel zu gewinnen, werden Menschen leben. Noch befinden sich Relikte der damaligen Zeit im Obergeschoss. Und auch das Salz selbst hat Spuren hinterlassen. „Deshalb müssen wir alles noch genau prüfen lassen“, erläutert Matthias Kaufmann. Sollte ursprünglich im September oder Oktober diesen Jahres mit den Umbaumaßnahmen begonnen werden, verzögert sich aus diesem Grund der Start. „Wir gehen davon aus, dass wir im Februar oder März 2020 fertig sein werden“, so der KWG-Geschäftsführer.
Schließlich mussten auch umfangreiche Absprachen mit der Denkmalpflege getroffen werden. Die Auflagen gelten hauptsächlich für den von außen sichtbaren Teil. Im Innern wird alles barrierefrei umgestaltet, inklusive Aufzug natürlich. Aus EU-Mitteln konnten Fördergelder über 160.000 Euro für das Projekt gewonnen werden.
Bisher wurden bereits Freilegungsarbeiten ausgeführt, Verkleidungen abgenommen, kleine Anbauten entfernt. Auch durch die Entkernung nähert sich das Salinengebäude wieder dem Urzustand an. Damit passt es sich in die Nachbarschaft der beiden Gradierwerke am Kurpark ein. Überhaupt ist die Nähe zur städtischen Grünanlage ein großer Attraktivitätspluspunkt.
Das Bergbaumuseum wird in enger Abstimmung mit dem Geschichtsverein Bad Salzdetfurth und einer begleitenden Museumspädagogik geplant. Das Konzept sieht vor, dass die große Halle im Prinzip beibehalten wird. „Ein Gedanke dahinter ist, dass der Raum so unterschiedlich bespielt werden kann“, so Kaufmann. Es wären dort also auch Konzerte oder Lesungen möglich, womit das Bergbaumuseum stärker in das gesellschaftliche Leben der Kurstadt integriert werden könnte.
Quelle: Kehrwieder am Sonntag, 11. November 2018