12. November 2018

Ein Haus für Kinder, Besucher und Menschen mit Betreuungsbedarf

Planungen der KWG zum Salinenhaus vorgestellt / Fertigstellung bis März 2020 geplant

Von Hei­ko Stumpe

BAD SALZDETFURTH. Bau­be­sich­ti­gung im Sali­nen­ge­bäu­de in Bad Salz­det­furth. Mat­thi­as Kauf­mann, Geschäfts­füh­rer der Kreis­wohn­bau GmbH (KWG), die das Gebäu­de an den Gra­dier­wer­ken im letz­ten Jahr gekauft hat, traf sich vor Ort mit Bau­lei­ter Hei­ko Kol­li­en und dem Archi­tek­ten Hen­ning Himstedt.

 

Bau­be­sich­ti­gung des Salz­pfän­ner-Gil­de­hau­ses: Hei­ko Kol­li­en, Mat­thi­as Kauf­mann und Hen­ning Him­stedt (von links). FOTO: PEISKER

Der his­to­ri­sche Bau, der etwa zwi­schen 1880 und ´90 errich­tet wur­de, wird von der KWG umge­baut wer­den. Die Ideen sind erar­bei­tet: Im Erd­ge­schoss wird das Berg­bau­mu­se­um auf 330 Qua­drat­me­tern ein­zie­hen – das ist die Pla­nung für den nörd­li­chen Teil. Im süd­li­chen Bereich des ins­ge­samt 60 Meter lan­gen Gebäu­des wird ein Kin­der­gar­ten mit einer Kita-Grup­pe und einer Krip­pen­grup­pe ein­zie­hen. Im Ober­ge­schoss soll Wohn­raum ent­ste­hen. 18 Appar­te­ments wer­den dort gebaut, unter ande­rem für Beatmungs­pa­ti­en­ten und wei­te­re Men­schen mit einem erhöh­ten Betreu­ungs­be­darf. Die „ambu­lant betreu­te Wohn­grup­pe“ wird von dem Unter­neh­men Pfle­ge hoch 3 betrie­ben werden.

 

Dort, wo frü­her die Salz­pfän­ner die Sole koch­ten, um das kost­ba­re wei­ße Nah­rungs- und Kon­ser­vie­rungs­mit­tel zu gewin­nen, wer­den Men­schen leben. Noch befin­den sich Relik­te der dama­li­gen Zeit im Ober­ge­schoss. Und auch das Salz selbst hat Spu­ren hin­ter­las­sen. „Des­halb müs­sen wir alles noch genau prü­fen las­sen“, erläu­tert Mat­thi­as Kauf­mann. Soll­te ursprüng­lich im Sep­tem­ber oder Okto­ber die­sen Jah­res mit den Umbau­maß­nah­men begon­nen wer­den, ver­zö­gert sich aus die­sem Grund der Start. „Wir gehen davon aus, dass wir im Febru­ar oder März 2020 fer­tig sein wer­den“, so der KWG-Geschäftsführer.

 

Schließ­lich muss­ten auch umfang­rei­che Abspra­chen mit der Denk­mal­pfle­ge getrof­fen wer­den. Die Auf­la­gen gel­ten haupt­säch­lich für den von außen sicht­ba­ren Teil. Im Innern wird alles bar­rie­re­frei umge­stal­tet, inklu­si­ve Auf­zug natür­lich. Aus EU-Mit­teln konn­ten För­der­gel­der über 160.000 Euro für das Pro­jekt gewon­nen werden.

 

Bis­her wur­den bereits Frei­le­gungs­ar­bei­ten aus­ge­führt, Ver­klei­dun­gen abge­nom­men, klei­ne Anbau­ten ent­fernt. Auch durch die Ent­ker­nung nähert sich das Sali­nen­ge­bäu­de wie­der dem Urzu­stand an. Damit passt es sich in die Nach­bar­schaft der bei­den Gra­dier­wer­ke am Kur­park ein. Über­haupt ist die Nähe zur städ­ti­schen Grün­an­la­ge ein gro­ßer Attraktivitätspluspunkt.

 

Das Berg­bau­mu­se­um wird in enger Abstim­mung mit dem Geschichts­ver­ein Bad Salz­det­furth und einer beglei­ten­den Muse­ums­päd­ago­gik geplant. Das Kon­zept sieht vor, dass die gro­ße Hal­le im Prin­zip bei­be­hal­ten wird. „Ein Gedan­ke dahin­ter ist, dass der Raum so unter­schied­lich bespielt wer­den kann“, so Kauf­mann. Es wären dort also auch Kon­zer­te oder Lesun­gen mög­lich, womit das Berg­bau­mu­se­um stär­ker in das gesell­schaft­li­che Leben der Kur­stadt inte­griert wer­den könnte.

 

Quel­le: Kehr­wie­der am Sonn­tag, 11. Novem­ber 2018

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