07. November 2012

Die neue Wache nimmt Form an

In Sehlem haben die Bauarbeiten an der Evenser Straße begonnen / Fertigstellung bis April 2013

Seh­lem (vb). Laut­stark frisst sich die gro­ße Säge immer wie­der durch die oran­ge­nen Stei­ne. Die Stü­cke, die durch­ge­schnit­ten sind, wer­den sofort von den Arbei­tern ver­ar­bei­tet und las­sen lang­sam aber sicher das ent­ste­hen, auf das vie­le Lam­sprin­ger schon län­ger gewar­tet haben: die neue Rettungswache.

 

Seit Anfang Okto­ber lau­fen die Bau­ar­bei­ten an der Even­ser Stra­ße auf Hoch­tou­ren – trotz Wind, Regen und der ein oder ande­ren Nacht mit Boden­frost. Noch ist nicht viel mehr zu erken­nen als die Boden­plat­ten, der künf­ti­ge Auf­ent­halts­raum nimmt dank der wach­sen­den Mau­ern lang­sam Kon­tu­ren an. „Unser Ziel ist es, vor Weih­nach­ten ein Dach drauf zu haben“, sagt Mat­thi­as Kauf­mann, Geschäfts­füh­rer der Kreis­wohn­bau Hil­des­heim bei einem Baustellenrundgang.

 

Die Kreis­wohn­bau baut für den Land­kreis die neue Ret­tungs­wa­che in Seh­lem. Bis­her betreibt der Arbei­ter-Sama­ri­ter-Bund (ASB) eine Wache auf der Seh­le­mer Haupt­stra­ße, aber die Räum­lich­kei­ten sind zu eng und ent­spre­chen schon lang nicht mehr den moder­nen Stan­dards. Seit Ende 2010 wird über die Zukunft der Wache dis­ku­tiert (die­se Zei­tung berich­te­te). Lan­ge Zeit galt ein Neu­bau in Östrum als sicher. Nach hef­ti­gen Pro­tes­ten aus der Samt­ge­mein­de Lam­sprin­ge hat der Land­kreis – als Trä­ger des Ret­tungs­diens­tes – aber am Stand­ort in Seh­lem festgehalten.

 

Dort ent­steht nun am Orts­ein­gang auf 450 Qua­drat­me­tern eine moder­ne, funk­tio­na­le Wache. Ein Gebäu­de, das Platz bie­tet, sei­nen Zweck erfüllt und in dem sich die Ret­tungs­sa­ni­tä­ter auch wohl­füh­len sol­len – schließ­lich wer­den sie viel Zeit dort ver­brin­gen. „Auf­ent­halts­qua­li­tät ist gefor­dert, auch wenn eine Wache kein Wohn­zim­mer ist“, sagt Kauf­mann. Eigent­lich hät­te der Bau der neu­en Wache bereits vor eini­ger Zeit begin­nen sol­len, aber die Ver­ant­wort­li­chen muss­ten umpla­nen. Der ASB, der die Wache für sechs Jah­re gemie­tet hat, woll­te in dem Neu­bau eine Lehr­ret­tungs­wa­che unter­brin­gen. „Dafür muss­ten wir die Pla­nun­gen über­ar­bei­ten“, berich­tet Mat­thi­as Kauf­mann. Und so wird das Gebäu­de der neu­en Wache zum Bei­spiel ein­ge­schos­sig, weil es neben Büro- und Ruhe­räu­men auch einen Schu­lungs­raum im Ober­ge­schoss geben wird.

 

Knapp eine Mil­li­on Euro wird die Kreis­wohn­bau in den Neu­bau inves­tie­ren. Die neu­en Plä­ne haben die Kos­ten um rund 50 000 Euro erhöht. Gespart wur­de dafür an ande­rer Stel­le: So wird zum Bei­spiel nicht das gesam­te Gebäu­de verklinkert.

 

Vier Mit­ar­bei­ter wer­den in der Wache Platz fin­den, neben den Auf­ent­halts­räu­men gibt es eine Fahr­zeug­hal­le mit Platz für drei Gara­gen. Ein Ret­tungs­wa­gen wird an sie­ben Tagen in der Woche 24 Stun­den an der Even­ser Stra­ße auf einen Ein­satz war­ten, ein ande­rer ist von 7 bis 23 Uhr im Dienst.

 

Auch Land­rat Rei­ner Weg­ner zeig­te sich bei dem Bau­stel­len­be­such zufrie­den. „Ich freue mich, dass das Bau­vor­ha­ben in Gang ist.“

 

Bis April 2013 soll die neue Wache fer­tig sein, ab dem 1. Mai wird dann der ASB die Men­schen in Lam­sprin­ge und Umge­bung von der Even­ser Stra­ße aus erreichen.

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 06. Novem­ber 2012

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