17. Juni 2016

Das SOFA wird kräftig aufgemöbelt

Neues Generationenzentrum übernimmt den Namen / Kreiswohnbau möchte nebenan ARGENTUM bauen

VON THOMAS WEDIG

ALGERMISSEN. Wenn in Alger­mis­sen das Wort „Sofa“ fällt, denkt man­cher Ein­woh­ner nicht mehr an die Couch im Wohn­zim­mer, son­dern längst an den „Schö­nen Ort für alle“, der unter dem Namen SOFA mit einem bun­ten Pro­gramm im Bewusst­sein der Bevöl­ke­rung ange­kom­men ist. Wie berich­tet soll das SOFA von sei­nem der­zei­ti­gen Stand­ort an der Markt­stra­ße in das geplan­te Gene­ra­tio­nen­zen­trum an der Jahn­stra­ße umzie­hen – und dort neben einem Kin­der­gar­ten das Herz­stück des Gebäu­de­kom­ple­xes bil­den. Die­ser soll eine Rei­he von Räu­men für Ange­bo­te bereit­stel­len, die sich an alle Gene­ra­tio­nen rich­ten – qua­si das gewohn­te SOFA, nur kräf­tig auf­ge­mö­belt an einem neu­en Stand­ort. So hat der Gemein­de­rat in sei­ner Sit­zung am Diens­tag­abend ein­stim­mig beschlos­sen, das Gene­ra­tio­nen­zen­trum eben­falls SOFA zu taufen.

 

Der Rat fass­te noch zwei grund­sätz­li­che Beschlüs­se zum Betrieb der künf­ti­gen Ein­rich­tung: Die Gemein­de soll selbst die Trä­ger­schaft über­neh­men. Außer­dem wird sie einen Mit­ar­bei­ter ein­stel­len, der die Arbeit und die Ange­bo­te im Gene­ra­tio­nen­zen­trum koor­di­niert. Das begrüß­te die Rats­vor­sit­zen­de Ursu­la Ernst, die zum ehren­amt­li­chen SOFA-Team an der Markt­stra­ße gehört. „Wir sto­ßen dort schon manch­mal mit unse­rem ehren­amt­li­chen Enga­ge­ment an die Gren­zen“, sag­te sie. Für vie­le orga­ni­sa­to­ri­sche Fra­gen sei ein haupt­amt­li­cher Ansprech­part­ner wich­tig. Auch die CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Mari­an­ne Sei­fert zeig­te sich von den Plä­nen ange­tan, das SOFA auf eine neue, brei­te­re Basis zu stel­len. Bis­her habe es als Ver­suchs­bal­lon pri­ma funktioniert.

 

Bürgermeister Wolfgang Moegerle verkündete indessen eine Neuigkeit zu der Anlage für Betreutes Wohnen, die neben dem Generationenzentrum direkt an der Marktstraße entstehen soll: Die Kreiswohnbau habe Interesse, das Projekt zu übenehmen und dort eine neue Anlage der Marke ARGENTUM zu bauen, seniorengerecht, barrierefrei und modern ausgestattet. Der Prototyp entstand in Sarstedt, auch Bad Salzdetfurth hat inzwischen sein ARGENTUM. Dieses haben Vertreter der Gemeinde Algermissen in der Kurstadt besichtigt. „So eine Anlage wäre auch für Algermissen eine Bereicherung“, ist Moegerles Fazit. In den Entwürfen des Algermissener Gebäudekomplexes sind, unabhängig vom endgültigen Investor und Betreiber, auch eine Gastronomie und eine Sozialstation eingeplant.

 

Das Grund­stück, auf dem SOFA, Kin­der­gar­ten und Argen­tum wach­sen sol­len, ist rund 3000 Qua­drat­me­ter groß. Die Beschaf­fen­heit des Gelän­des birgt laut Moe­ger­le eine Her­aus­for­de­rung, die auf den ers­ten Blick nicht erkenn­bar ist: Die Hang­la­ge führt dazu, dass ein Höhen­un­ter­schied von rund 1,30 Metern aus­ge­gli­chen wer­den muss.

 

Die vor­be­rei­ten­den Arbei­ten star­ten im Som­mer. Ab 1. August gehört der Gemein­de das Grund­stück. Der dort behei­ma­te­te Land­han­del Wir­ries zieht wie berich­tet an den Bahn­hof um. „So ent­wi­ckelt sich gleich an zwei Stel­len im Orts­kern etwas Neu­es“, meint Moe­ger­le. Die alten Gebäu­de des Land­han­dels wer­den im August abge­ris­sen, der Neu­bau beginnt im Anschluss. Die Gemein­de hat ihn der Bau­land­ent­wick­lungs­ge­sell­schaft ABEG über­tra­gen, die sie zusam­men mit der Volks­bank Hil­des­heim-Lehr­te-Pat­ten­sen betreibt.

 

Wäh­rend in der zwei­ten Jah­res­hälf­te der Roh­bau ent­steht, soll die Stel­le des künf­ti­gen SOFA-Lei­ters bereits aus­ge­schrie­ben wer­den. „Wer die Auf­ga­be über­nimmt, soll mög­lichst früh fest­ste­hen“, sagt Moe­ger­le. Der aus­ge­wähl­te Bewer­ber sol­le in die wei­te­re Gestal­tung des Zen­trums ein­ge­bun­den und schon zu Details gehört werden.

 

Eine Neu­ig­keit hat­te Moe­ger­le auch in Sachen Finan­zie­rung des Gene­ra­tio­nen­zen­trums parat: Gemein­de und ABEG kön­nen aus För­der­töp­fen der EU einen Zuschuss von maxi­mal 350 000 Euro ein­pla­nen. Wahr­schein­lich wird der Betrag nicht voll aus­ge­schöpft – denn es gilt das Prin­zip der Co-Finan­zie­rung: je höher der Zuschuss, des­to höher der Eigenanteil.

 

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 17. Okto­ber 2016

Veröffentlicht unter 2016