Bockscher Hof: Positives Signal
Kreiswohnbau bringt Pläne für „Argentum“ an der Junkernstraße voran
VON KIM HÜSING
Gronau – „Ich bin froh, dass wir weiterkommen“, sagt Matthias Kaufmann. Auf Nachfrage der LDZ schildert der Geschäftsführer der Kreiswohnbau GmbH (KWG) das weitere Vorgehen rund um die Sanierung des Bockschen Hofes an der Junkernstraße. Bereits vor einem Jahr wurden zwei verschiedene Varianten mit den politischen Gremien der Stadt Gronau erläutert. „Wir haben zwei Bauvoranfragen an den Landkreis Hildesheim gestellt, mit beiden haben wir beim Denkmalschutz auf Granit gebissen“, erklärt der Geschäftsführer. Um das geplante „Argentum“ jedoch nicht gänzlich scheitern zu sehen, wurde gemeinsam mit dem Landkreis eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Hierin enthalten sind verschiedene Varianten, die sowohl auf Denkmal- und Brandschutz, aber auch auf städtebauliche Fragen und die Wirtschaftlichkeit hin überprüft wurden. Da auch diese Variante von der oberen Denkmalschutzbehörde in Hannover abgelehnt wurde, haben sich die Verantwortlichen an das Ministerium gewandt.
„Wir hatten ein Gespärch mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur und haben die Variante aus der Machbarkeitsstudie vorgestellt“, erläutert Matthias Kaufmann. Dabei signalisierte das Ministerium, diese Variante mittragen zu können. Wie der abgebildete Lageplan zeigt, wurde der geplante Anbau (in rot eingezeichnet) nach hinten in Richtung der Wallanlagen versetzt. So bleibt die Sichtachse zwischen den beiden alten Fachwerkhäusern des Bockschen Hofes und des Bürgermeisterhauses erhalten. Für die Umsetzung dieser Variante wird jedoch eine Fläche benötigt, die im Besitz der Stadt Gronau ist. „Dem Denkmalschutz war die rückwärtige Ansicht des Gebäudes sehr wichtig“, sagt Matthias Kaufmann.
Deshalb wurde in der vorgelegten Version der Anbau entgegen der ersten Planungen, die der Stadt vorgestellt wurden, nach hinten verschoben (siehe im Vergleich den linken Lageplan). Im nächsten Schritt wird sich die KWG an die Stadt gronau wenden, um möglichst eine Einigung bezüglich der Grundstücksfragen zu erzielen. Nach einer positiven Rückmeldung könne erneut eine Bauvoranfrage beim Landkreis gestellt werden. „Ich hoffe, dass wir das Projekt an dem ich seit vier Jahren arbeite, im ersten Halbjahr 2020 auf die Gleise kriegen“, ist Matthias Kaufmann positiv gestimmt
Unterstützung
Im Anschluss an die Beratungen könne der Kaufvertrag umgesetzt werden und die detaillierte Ausarbeitung beginnen. Denn die KWG hat den Kaufvertrag schon vor längerer Zeit abgeschlossen, dieser wurde jedoch an entsprechende Bedingungen geknüpft. „Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung der Verwaltung und der Landespolitik“, weist Matthias Kaufmann auf die gute Zusammenarbeit mit Stadtdirektor Rainer Mertens und dem Landtagsabgeordnetem Volker Senftleben hin.
Geplant ist, im Fachwerkhaus nebst Anbau 16 bis 20 barrierefreie Wohnungen im Stil eines „Argentums“, wie es beispielsweise in Elze an der Hauptstraße verwirklicht wurde, zu integrieren. Die Projektsumme wird sich nach einer groben Schätzung des Geschäftsführers auf rund fünf Millionen Euro belaufen.
Quelle: Leine-Deister-Zeitung, 21. Dezember 2019