„Kleiner Laden mit großer Bedeutung“
Kreiswohnbau und Caritas eröffnen Nachbarschaftstreff am Kipphut / Coughlan: Neue Wege der Wohlfahrtspflege
Sarstedt (ph). Die Kreiswohnbau ist an Mietern interessiert, die möglichst lange in der Wohnung leben. Ein Beitrag dazu, dass sie das können, soll der neue Nachbarschaftstreff am Kipphut sein. Bei der offiziellen Eröffnung wurden Ideen dafür gesucht, welche konkreten Angebote dort gefragt sind.
Die Kreiswohnbau war quasi in großer Besetzung angereist: Landrat Reiner Wegner als Eigentümer, Aufsichtsratschef Harry Dilßner und Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Der betonte, warum man den Nachbarschaftstreff für bedeutsamhält: Er solle dazu beitragen, ein Stück Lebensqualität in Sarstedt zu schaffen, wo jeder sechste Einwohner ein Mieter der Kreiswohnbau ist.
Ein Stück Geborgenheit und Sicherheit könne er vermitteln, sagte Kaufmann. Dazu aber müsse man sich kennen lernen. Kaufmann wandte sich an die Besucher: „Sie bestimmen darüber, was hier gemacht werden soll.“ Man freue sich über Anregungen.
Senioren hätten oft mehr Zeit, aber sie seien nicht so beweglich. Daher bemühe man sich, barrierefreie Wohnungen anzubieten. Eine davon konnten die Festbesucher gleich besichtigen.
Fünf Jahre habe er selbst in einem der Hochhäuser gewohnt, berichtete Bürgermeister Karl-Heinz Wondratschek. Es lasse sich dort gut wohnen. Das Konzept des Nachbarschaftstreffs gehe über einen Seniorentreff hinaus. Der Bürgermeister begrüßte Landrat Reiner Wegner als „Freund Sarstedts“. Noch nie sei ein Kreisoberhaupt so oft in Sarstedt gewesen.
„Sehr wichtig und richtig“ fand Wegner die Idee des Nachbarschaftstreffs. Es sei gut, Angebote über das reine Wohnen hinaus zu machen. Wegner betonte die Bedeutung des Standorts Sarstedt für die Kreiswohnbau: Von den 4000 Wohnungen der Baugesellschaft liegen mehr als 1000 in Sarstedt. Als „kleinen Laden mit großer Bedeutung“ bezeichnete der Hildesheimer Caritas-Chef Dr. John Coughlan den Nachbarschaftstreff, dessen Angebot die Caritas organisiert.
Im Zeichen zurückgehender Zuschüsse aus öffentlichen Kassen müsse die Wohlfahrtspflege ganz neue Wege gehen, betonte er. Die soziale Arbeit müsse weitergehen, man suche nun die Partnerschaft mit Unternehmen. Mit der Kreiswohnbau habe man sich gern zusammengetan, weil sie Interesse an den Menschen habe, die hier wohnen. Coughlan dankte Jörg Piprek vom Caritasverband und seinem Mitstreiter Rolf Oelkers von der Kreiswohnbau, die sich ums Organisatorische kümmern.
Und dann waren der Grußworte genug gewechselt, die Würstchen kamen auf den Grill. Eine Kinderrutsche nutzte das Gefälle im Gelände aus, bei prächtigem Sommerwetter und erfrischendem Wind kamen sich Nachbarn näher. Der neue Nachbarschaftstreff befindet sich im Hochhaus Am Kipphut 6 und steht nicht nur Mietern der KWG offen. Ein Aushangkasten davor informiert über das jeweilige Programm. Wer an den angebotenen Veranstaltungen teilnehmen will, kann sich auch per Kärtchen und Briefkasten anmelden. Weil auch Senioren willkommen sind, gibt es einen behindertengerechten Zugang über die Terrasse.
Pressemitteilung der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 29.08.2011